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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Grill: Rotgrün schafft neue Konfrontation in der Energiepolitik

Berlin (ots)

In der heutigen Debatte über die Folgen des
Ausstiegs aus der Kernenergie für Deutschland erklärt der
energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Kurt-Dieter Grill:
Der von der Bundesregierung postulierte gesellschaftliche Konsens
in der Energiepolitik schafft neue Konfrontation vor Ort. Dafür gibt
es zwei Gründe:
Die Bundesregierung und die Energieversorgungsunternehmen haben
nicht nur in grob fahrlässiger Weise und gegen den Geist der
Verfassung den seit 20 Jahren tragenden Entsorgungskonsens gebrochen,
sie haben auch die betroffenen Standortgemeinden zu keiner Zeit in
die Willensbildung mit einbezogen. Kein Dialog mit Betroffenen, keine
offene Diskussion, sondern Gesetzgebung, die vom Parlament nur noch
abgenickt werden darf - Vertrauen auf demokratischer Basis entsteht
so nicht.
Die Verlagerung des Entsorgungsnachweises von der
Endlagererkundung allein auf die Zwischenlager eröffnet eine neue
Konfrontation vor Ort, die nicht zuletzt von Rotgrün organisiert
werden wird.
Die Bundesregierung und die sie tragenden Parteien haben 20 Jahre
lang an den Kernkraftstandorten die Auseinandersetzung geschürt, die
Ängste der Menschen für die parteipolitischen Machtziele
instrumentalisiert.
Sie haben für 20 Jahre Agitation Wiedergutmachung zu leisten, weil
  • aus dem gestern noch geltenden Argument des unverantwortlichen Risikos heute international sicherste Kernkraftwerke geworden sind, die 35 Jahre Laufzeit haben.
  • aus den gestern noch unverantwortlichen Zwischenlagern in Gorleben und Ahaus heute topsichere Zwischenlager werden, die man gleich 13 Mal im Lande nachbauen will - Sicherheit à la Trittin.
  • aus dem unsicheren Castorbehälter von gestern heute ein in sich sicherer Behälter wird, über den man nur eine Betonhaube auf der grünen Wiese zu stülpen braucht - Sicherheit à la Trittin.
  • aus dem unverantwortlichen Endlager Schacht Konrad heute ein genehmigtes Endlager wird - Endlager à la Schröder.
  • aus dem ungeeigneten Salzstock Gorleben ein eignungshöffiger Salzstock in der Erkundung wird, die mit 10jährigem Rahmenbetriebsplan und einer der Enteignung nahekommenden Veränderungssperre gegen Ansprüche Dritter versehen wird - Endlager à la Trittin und Schröder.
Von F - wie Fischer über G - wie Griefhahn und Gabriel, über J -
wie Jüttner und T - wie Traube und Trittin ließen sich viele Zitate
finden, mit denen man belegen könnte, wie die Menschen im Lichte der
jetzt vorgetragenen Politik getäuscht wurden.
Wer Rotgrün wählt, wählt den Abriss aller Anlagen in Gorleben war
die "Parole". Der jetzige Bundeskanzler hat den Menschen in Gorleben
versprochen: "Hier werden eines Tages nur noch Kartoffeln gebuddelt".
1990 hat er im Juni im Landtag erklärt: "Und wir werden das
Projekt Schacht Konrad nicht weiterverfolgen, weil wir die
Sicherheitsprobleme als nicht gelöst ansehen".
Schon im Oktober 90 gab er seine Zustimmung zum Bau des Endlagers
Konrad an Johannes Rau, der es gefordert hatte. Im Jahre 2000 erteilt
er die Genehmigung - 10 jähriges Jubiläum einer schamlosen
Instrumentalisierung der Menschen für die eigene Macht.
Der entscheidende Unterschied zwischen Rotgrün und der CDU/CSU ist
nicht das Ja oder Nein zur Kernenergie, es ist der Umgang mit den
Menschen - der Wahrhaftigkeit haben Sie eine zynische Demagogie
entgegengesetzt.
Die Arbeit der Bundesregierung am Konsens beginnt erst. Die
Bundesregierung muss Rechenschaft vor Ort ablegen, sie müssen erst
wieder Vertrauen schaffen, wo gestern Misstrauen gesät wurde.
Die Bundesregierung, nicht die Unternehmen, muss die Menschen vor
Ort jetzt informieren.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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