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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Merz: Die Bundesregierung hat kein schlüssiges Rentenkonzept

Berlin (ots)

In der morgigen Ausgabe der Esslinger Zeitung erscheint folgende
Kolumne des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich
Merz MdB:
Die Rentendebatte beschäftigt die Bürger in unserem Lande. Sie
erwarten zu Recht eine Antwort auf die Frage, ob ihre Renten noch
sicher sind und mit welchen Rentenanwartschaften sie am Ende eines
arbeitsreichen Lebens rechnen dürfen. Statt klarer Antworten gab es
seitens der Bundesregierung bisher lediglich Lügen und unausgegorene
Vorschläge.
Im Wahlkampf 1998 hatte Schröder noch behauptet, eine Rentenreform
sei nicht nötig. Betrug Nummer eins. Nach dem Wahlsieg wurde dann die
Rentenreform der alten Bundesregierung zurückgenommen, um zu
versprechen, die Rente werde auch in Zukunft wie die Nettolöhne
steigen. Das Versprechen hielt genau drei Monate. Das war Betrug
Nummer zwei. Kurz darauf hieß es, man müsse die Renten zwei Jahre
lang an die Inflation anpassen, man werde dann aber wieder zur
Nettolohnanpassung zurückkehren. Das war Betrug Nummer drei. Während
die Inflation zur Zeit 1,8 Prozent beträgt, erhalten die Rentner seit
dem 1.Juli lediglich 0,6 Prozent mehr Rente.
Die Regierung steht jetzt vor dem Dilemma, wie die Stabilität der
gesetzlichen Rentenversicherung langfristig, dass heißt bis zum Jahr
2030, gesichert werden kann.
Auch in dieser Frage gibt es statt klarer Antworten nur
unkoordinierte Rentenreformvorschläge. Während die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion bereits am 6. Juni ihr Rentenkonzept
verabschiedet hat, musste die Bundesregierung seit Anfang des Jahres
ihr Konzept bereits zum vierten Mal nachbessern!
Die gestrige Antwort des Kanzlers auf das Schreiben der
Parteivorsitzenden von CDU und CSU bringt uns nicht weiter.
Wesentliche Aspekte der zukünftigen Sicherung der Renten bleiben
unbeantwortet.
Die Union konnte bereits verhindern, dass der Ausgleichsfaktor,
der die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung mit der
privaten Vorsorge verknüpft hätte, von der SPD eingeführt wird. Es
bleiben aber noch eine Reihe weiterer Fragen offen, auf die die
Regierung eingehen muss. Unser wichtigstes Anliegen ist dabei die
Förderung der privaten Altersvorsorge für Familien und
Geringverdiener. Nach wie vor ist der Vorschlag der SPD in diesem
Punkt völlig unzureichend. Ein Familienvater mit zwei Kindern und
einem Jahresbruttoeinkommen von 36 000 DM erhält beispielsweise -
wenn es nach den Vorstellungen der SPD geht - eine zusätzliche
Förderung für seine Kinder von gerade mal 1,67 DM pro Monat. Das ist
nicht hinzunehmen. Wir fordern 30 DM pro Kind und Monat.
Der Weg zu einem Rentenkonsens zwischen Union und Bundesregierung
bleibt noch lang und steinig. Die Vorschläge der Union liegen auf dem
Tisch. Die Regierung ist jetzt am Zug. Sie muss jetzt präzise
Antworten auf unsere Fragen geben. Die Bürger haben ein Anspruch
darauf.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
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