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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Rachel: Bildungsministerin Bulmahn unter Druck

Berlin (ots)

Angesichts der Kritik an Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn
(SPD) aus den Rot-Grünen Bundestagsfraktionen und der
Hochschulrektorenkonferenz erklärt der Obmann für Bildungs- und
Forschungspolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Rachel MdB:
Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) ist unter Druck.
Der Unmut formiert sich in den eigenen rot-grünen
Koalitionsfraktionen, aber auch bei der Hochschulrektorenkonferenz,
die die Vorschläge zur Dienstrechtsreform jetzt abgelehnt hat.
Die Kritik ist berechtigt. Denn in der Bildungspolitik der
rot-grünen Bundesregierung geht nichts voran. Die vollmundigen
Ankündigungen zu Beginn der Legislaturperiode stehen im krassen
Wiederspruch zum Schneckentempo der Bildungspolitik in
Regierungsverantwortung.
  • Das im rot-grünen Koalitionsvertrag angekündigte Studiengebührenverbot ist gescheitert.
  • Die noch für Ende 1999 angekündigte grundlegende BAföG-Reform kommt nicht voran. Trotz mehrmaliger Aufforderungen von Deutschem Studentenwerk und der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat Bildungsministerin Edelgard Bulmahn nicht den von ihr versprochenen Referentenentwurf für ein BAföG-Reformgesetz bis zur Sommerpause vorgelegt. Statt dessen soll er Ende 2000 kommen. Die Studierenden werden wieder vertröstet. Mit dieser Bundesregierung wird es im Jahr 2000 kein Inkrafttreten der BAföG-Reform mehr geben.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte bereits im November 1999 ein
konkretes Konzept für eine BAföG-Reform vorgelegt. Damit kann
erreicht werden, dass wieder mehr Studierende BAföG erhalten und
bildungsfernere Schichten zur Aufnahme eines Studiums motiviert
werden.
* In einem dpa-Gespräch vom 4. Juli haben die bildungspolitischen
Sprecher von SPD und Grünen, Stefan Hilsberg und Matthias Berninger,
deutliche Kritik am Regierungsstil von Bildungsministerin Bulmahn
geäußert. Damit drücken sie die Unzufriedenheit in den beiden
Koalitionsfraktionen aus. Hilsberg und Berninger bemängeln, dass die
Bundesbildungsministerin von vornherein Kompromisse gegenüber den
Ländern vordenke. Sie vermissen den Entwurf für ein Artikelgesetz zur
Dienstrechtsreform. Bildungsministerin Bulmahn hat unlängst nur den
Bericht der von ihr eingesetzten Expertenkommission "Reform des
Hochschuldienstrechts" vorgelegt. Diese Empfehlungen sind nun von der
Hochschulrektorenkonferenz (HRK) klar abgelehnt worden. Unter anderem
argumentiert die HRK: "Aufgrund der für Leistungsanreize zu geringen
und zu unflexiblen zur Verfügung stehenden Finanzmittel werden die
Hochschulen entgegen den Erwartungen weder auf die Bedingungen des
fachbezogenen Arbeitsmarktes wettbewerbsfähig reagieren noch
Leistungen in nennenswerten Umfang honorieren können. Damit wird auch
die angestrebte Erleichterung des Wechsels zwischen Hochschule und
Wirtschaft und umgekehrt nicht erreicht."
Der Widerstand gegen die Bildungspolitik der SPD-geführten
Bundesregierung formiert sich in den Bildungseinrichtungen aber auch
in den rot-grünen Koalitionsfraktionen. Der sachbezogenen Kritik der
Unionsfraktion der vergangenen Monate wird damit Rechnung getragen.
Die Legislaturperiode rauscht vorbei, ohne dass nennenswerte
Reformprojekte in der Bildungspolitik tatsächlich verwirklicht worden
sind.

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Fax: (030) 227-56660
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