Alle Storys
Folgen
Keine Story von CDU/CSU - Bundestagsfraktion mehr verpassen.

CDU/CSU - Bundestagsfraktion

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Ronsöhr/Schindler/Bleser: Nachhaltige Hilfe für die Moselwinzer

Berlin (ots)

Anlässlich eines Gespräches der Arbeitsgruppe
Ernährung, Landwirtschaft und Forstwirtschaft der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit Vertretern des Weinbauverbandes
Mosel-Saar-Ruwer und der Weinwirtschaft in Bernkastel-Kues erklären
der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Heinrich-Wilhelm Ronsöhr MdB, der Berichterstatter für Wein, Norbert
Schindler MdB, und der Wahlkreisabgeordnete Peter Bleser MdB:
Die Situation auf dem Weißweinmarkt ist sehr ernst. In
Rheinland-Pfalz lagern zur Zeit noch ca. 9,4 Millionen Hektoliter
Weißwein, davon alleine an der Mosel etwa 2,3 Millionen Hektoliter.
Dies ist fast das Doppelte einer derzeit jährlich vermarktbaren
Menge. Vor dem Hintergrund, dass für den Jahrgang 2000 erneut eine
überdurchschnittlich große Erntemenge erwartet wird, ist eine weitere
Belastung der Weinpreise vorhersehbar.
Winzer, welche ihre Weine ganz oder teilweise "im Fass" verkaufen
müssen, erleiden massive Einbrüche in ihrem Einkommen. Besonders die
sehr arbeitsintensiven Steillagen an der Mosel sind unter diesen
Bedingungen nicht kostendeckend zu bewirtschaften. Viele
Winzerfamilien stehen deshalb vor dem Aus. Eine über Jahrtausende
gewachsene Kulturlandschaft droht zu verfallen. Damit entfällt auf
Dauer auch eine wesentliche Grundlage für den Fremdenverkehr, das
zweite Standbein vieler Winzerfamilien an der Mosel.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützt die Bemühungen der
Landesregierung von Rheinland-Pfalz zur Umsetzung der
Trinkweindestillation. Sie fordert aber darüber hinaus die Bundes-
und Landesregierung auf:
1. Endlich die notwendigen Schritte für eine Krisendestillation
einzuleiten. Dabei müssen Maßnahmen ergriffen werden, die den
Weinmarkt kurzfristig und noch vor der Weinernte 2000 entlasten.
2. Ein Konzept zur langfristigen Verbesserung einer
qualitätsorientierten Vermarktung des Moselweins zu erarbeiten.
Begründung:
Sowohl die Erzeugerstrukturen als auch die geologischen
Voraussetzungen des Weinanbaugebietes Mosel-Saar-Ruwer sind ohne
wettbewerbsverbessernde Hilfen des Staates nicht überlebensfähig. Die
Bewirtschaftung von Steillagen ist nur beschränkt maschinell zu
betreiben. Auch mit Hilfe der Flurbereinigung lassen sich im
Vergleich zu anderen europäischen und außereuropäischen
Weinanbaugebieten keine ausreichend großen, maschinenfähige und damit
kostensparende Bewirtschaftungseinheiten schaffen. Die
Familienbetriebe sind insbesondere bei der Vermarktung ihrer Produkte
auf Grund der Arbeitsbelastung in der Produktion überfordert.
Auf der anderen Seite produzieren die Winzer an Mosel, Saar und
Ruwer eine große Vielfalt besonderer Weinspezialitäten und erhalten
nebenbei eine von Touristen bestaunte, malerische Kulturlandschaft.
Es leuchtet jedem ein, dass der einzelne Winzer mit den von der Natur
vorgegebenen Bedingungen auf dem globalisierten Weinmarkt derzeit
keine Chance hat. Land und Bund sind deshalb verpflichtet, mit
vorübergehenden Hilfestellungen zur Verbesserung der
Wettbewerbssituation beizutragen.
Bewertung der Maßnahmen der rheinland-pfälzischen Landesregierung:
Die angebotene Trinkweindestillation nur für Tafelweine mit
angekündigten 15 Millionen DM Unterstützung aus Landesmitteln ist
eine an der Wirklichkeit vorbei geplante Initiative. Auch wenn
vergangene Erntemeldungen in Richtung Tafelwein korrigiert werden
können, so dürfen dennoch von einer zu Tafelwein abgestuften
Weinmenge nur 40 Prozent zur Destillation angemeldet werden. Auf den
restlichen 60 Prozent, für die es keinen Markt gibt, bleibt der
Winzer sitzen. Nur mit dem Instrument einer Krisendestillation, in
der die Weinmengen schon vor dem Herbst aus den Kellern bezogen
werden müssten, wäre eine kurzfristige Entlastung zu erreichen.
Hierzu sind jedoch zusätzliche Bundes- und Landesmittel notwendig,
die auch zur Unterstützung der logistischen Voraussetzungen verwandt
werden müssen.
Wir werfen der Landesregierung vor, die schwierige Situation an
Mosel-Saar-Ruwer noch immer nicht erkannt zu haben. Der vorgelegte
Maßnahmenkatalog enthält keinerlei neue Ansätze, lediglich bereits
bekannte Maßnahmen werden wiederholt und die EU-Förderung um 15
Millionen DM aufgestockt. Anstatt endlich eine Krisendestillation bei
der EU zu beantragen, vertröstet die Landesregierung die Winzer immer
weiter, obwohl der Herbst unmittelbar bevorsteht.
Zur Verbesserung der Vermarktung fordern wir:
a) Förderung der Aufgabe der Kellerwirtschaft unter der
Voraussetzung einer vertraglichen Bindung an eine Kellerei oder
Genossenschaft.
   b) Hilfen für die Schaffung oder Verbesserung dezentraler
Keltereinrichtungen für Kellereien und Genossenschaften in
Abhängigkeit von der erfassten Vertragsrebfläche.
   c) Hilfen zur Entwicklung qualitätsorientierter
Vermarktungsstrukturen, die über einen Zeitraum von fünf Jahren pro
Hektar Vertragsrebfläche 3.000,- DM betragen sollten.
   d) Förderung der Mosel-Saar-Ruwer-Weinwerbung in Höhe von
ebenfalls 3.000,- DM pro Hektar Mitgliedsrebfläche (verteilt über
fünf Jahre), verbunden mit Anreizen für bisherige Nichtmitglieder.
Darüber hinaus fordert die CDU/CSU-Bundestagsfraktion:
  • Den Erhalt der Biologischen Bundesanstalt in Bernkastel-Kues verbunden mit der Erweiterung in ein Institut zur Entwicklung und zum Erhalt des Steillagenweinbaus. Diese Arbeit sollte mit Marketingmaßnahmen unter Berücksichtigung der besonderen, ökologischen Bedingungen kombiniert werden.
  • Eine einfache Regelung für Saisonarbeitskräfte.
  • Die Abschaffung der insbesondere im Weinbau längst nicht mehr gerechtfertigten Grundsteuer A durch das Land, verbunden mit einer Kompensation für die Gemeinden. Die CDU/CSU sieht in dem Maßnahmenpaket die Grundlage für einen Neuanfang im Weinbau des Anbaugebietes Mosel-Saar-Ruwer.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
  • 05.09.2000 – 15:04

    CDU/CSU-Bundestagsfraktion / Geis: Kein Gesinnungsstrafrecht!

    Berlin (ots) - Zu der Debatte über die Bekämpfung des Rechtsextremismus erklärt der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Geis MdB: Die gegenwärtige Diskussion über geeignete Schritte im Kampf gegen den Rechtsextremismus treibt immer seltsamere Blüten. Die Forderung von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) nach beschleunigten Gerichtsverfahren gegen ...