Brähmig: Die EXPO weiter stärken und aus Fehlern lernen
Berlin (ots)
Zur Erörterung der finanziellen Situation der Weltausstellung EXPO 2000 und Maßnahmen zur Steigerung der Besucherzahlen in einer Sondersitzung des Tourismus-Ausschusses des Bundestages erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Tourismus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig MdB:
Die Tourismuspolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sehen sich nach einem Gespräch mit der Geschäftsführung der EXPO 2000 GmbH in ihren Forderungen nach intensiverer touristischer Vermarktung der Weltausstellung bestätigt, die lange vor Beginn der EXPO gestellt und auch in einem Antrag im Bundestag eingebracht wurden; doch nach langem Widerstand von SPD, den Grünen und dem EXPO-Aufsichtsrat sind sie leider erst sehr spät verwirklicht worden. Als Erfolgsbremse wurden auch Defizite des Tourismusstandortes Deutschland insgesamt deutlich, wie z.B. die schlechte Zusammenarbeit zwischen Tourismusverbänden oder die überholte Organisationsstruktur im deutschen Tourismus. Große Sympathie und Anerkennung verdient Generalkommissarin Birgit Breuel, die u.a. viele ausländische Staats- und Regierungschefs auf der EXPO empfing und so auch die halbherzige Unterstützung der rot-grünen Bundesregierung ausgleichen musste. Denn Außenminister Joschka Fischer hatte dafür bis heute keine Zeit übrig, und Umweltminister Trittin sorgte sogar für einen EXPO-Boykott seines Ministeriums.
Die CDU/CSU spricht sich dafür aus, das zu erwartende Defizit der Weltausstellung wie vorgesehen hälftig zwischen Bund und Land Niedersachsen aufzuteilen, da die umfangreichen Infrastrukturinvestitionen im Zusammenhang mit der EXPO auch der Stadt Hannover und ganz Niedersachsen zugute kommen. Außerdem werden folgende Empfehlungen gemacht, bzw. Schlussfolgerungen gezogen:
1.Aus der zögerlichen und unzureichenden Vermarktung der EXPO muss die Konsequenz einer verstärkten Werbung für den Tourismusstandort Deutschland und höhere Bundesmittel für die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) gezogen werden, um ab 2001 mehr Werbung für Urlaub und Reisen in Deutschland zu machen, wovon Deutschland auch als Wirtschafts-, Wissenschafts-, Kultur- und Verkehrsstandort nachhaltig profitiert.
2.Die Erfahrungen bei der Vorbereitung und Durchführung der EXPO sollten in den nächsten Jahren für Großveranstaltungen in Deutschland genutzt werden, wie z.B. der Fußballweltmeisterschaft 2006.
3.Die EXPO-Souvenirs sollten nicht nur auf dem zentralen Messegelände in Hannover, sondern auch bei den über 800 weltweiten Projekten verkauft werden, um einerseits Mehreinnahmen zu erwirtschaften, andererseits aber auch zusätzliche Werbung für EXPO-Besuche zu machen.
4.Der bereits vor Monaten von CDU/CSU-Tourismuspolitikern in die Diskussion gebrachte Vorschlag, Teilbereiche der EXPO über den 31. Oktober hinaus zu verlängern und damit zusätzliche Einnahmen zu erzielen, sollte endlich ernsthaft geprüft werden.
5.Einnahmen aus der Nutzung des bei dieser Weltausstellung gewonnenen "know-hows" durch Beratungsfirmen sollten zur Deckung des Defizits verwendet werden.
6.Beim von der CDU/CSU vorgeschlagenen "Jahr des Tourismus in Deutschland" 2001 sollte ein Schwerpunkt auf die touristische Nachbereitung der EXPO gelegt werden, damit die 260 in Deutschland angesiedelten weltweiten Projekte über das Ende der Weltausstellung hinaus vom "EXPO-Gütesiegel" profitieren können.
7.Die Pleite eines der beiden touristischen EXPO-Buchungssysteme und der unzureichende Erfolg des anderen beweist die Notwendigkeit der Förderung eines übergreifenden Systems für touristische Angebote - insbesondere von mittelständischen Leistungsträgern - in ganz Deutschland, das darüber hinaus auch aus dem Ausland zugänglich sein sollte. Die vorzeitige Auflösung der dafür eigentlich vorgesehenen Deutschland Informations- und Reservierungsgesellschaft (DIRG) ausgerechnet zum EXPO-Beginn war das völlig falsche Signal.
8.Um das durch die Rolle Deutschlands als Mitinitiator der EU-Sanktionen stark beschädigte Image Deutschlands in Österreich zu verbessern, sollte Bundeskanzler Gerhard Schröder sich öffentlich bei der Regierung und der Bevölkerung Österreichs entschuldigen. Weiterhin sollte er die österreichische Regierung zu einem Treffen auf die EXPO einladen, um eine symbolische Wiedergutmachung gegenüber dem misslungenen EXPO-Empfang für den österreichischen Bundespräsidenten Thomas Klestil im Juni zu leisten und die EXPO in Österreich populärer zu machen. Dies könnte ein kleiner Ausgleich dafür sein, dass Österreich bei der seit Juli 2000 auch im Ausland laufenden letzten Werbekampagne merkwürdigerweise ausgespart wurde.
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