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CDU/CSU-Bundestagsfraktion: Hüppe: Präimplantationsdiagnostik nicht regelungsbedürftig

Berlin (ots)

Zur heutigen Plenardebatte über Präimplantationsdiagnostik erklärt
der stellvertretende Vorsitzende der Enquete-Kommission "Recht und
Ethik der modernen Medizin", Hubert Hüppe MdB:
Völlig zur Unzeit kommt die FDP mit einem Antrag zur rechtlichen
Absicherung der Präimplantationsdiagnostik (PID).
Erstens hat der Deutsche Bundestag eine Enquete-Kommission "Recht
und Ethik der modernen Medizin" eingesetzt, die gerade solche Themen
eingehend beraten wird. Insbesondere wird die Enquete am 13. November
eine öffentliche Anhörung zur PID durchführen.
Zweitens ist die PID nicht ungeregelt, denn das
Embryonenschutzgesetz verbietet sie. Eine Eizellen darf nur
befruchtet werden, um eine Schwangerschaft herbeizuführen. Kein
Embryo darf zu einem Zweck verwendet werden, der nicht seiner
Erhaltung dient.
PID dient jedoch ausschließlich dazu, die Selektion erbkranken
Nachwuchses zu ermöglichen. So spricht auch die FDP in ihrem Antrag
mit dankenswerter Klarheit von "Aussonderung und Verwerfung genetisch
geschädigter Embryonen.
Geradezu naiv ist der Glaube der FDP, PID würde nur für "schwere"
genetische Schäden angewandt. Die herkömmliche Pränataldiagnostik
zeigt, dass das nicht funktioniert. Die neueste Studie des
Technologiefolgenabschätzungsbüros des Bundestages belegt eine enorme
Ausweitung der Fruchtwasseruntersuchungen, bei gleichzeitigem
relativen Rückgang der Beratungen. Im Ausland wird PID auch zur
Geschlechtswahl eingesetzt.
Es gibt kein Recht auf ein Kind ohne Fehler, erst recht nicht,
wenn der Preis dafür die Vernichtung menschlichen Lebens ist.
Wenn hier eine Grenze fällt, fallen bald noch mehr. PID öffnet die
Tür zur Keimbahntherapie und zum genetisch optimierten Designer-Kind.
Und bald könnte die Forderung kommen, übriggebliebene Embryonen in
der Forschung nutzen zu dürfen.
Mit PID ist die Grundsatzfrage nach der Verfügbarkeit menschlichen
Lebens und der Zulässigkeit von Selektion gestellt. Der Antrag der
FDP öffnet unüberlegt Tore, die sich nicht wieder schließen lassen.
PID ist völlig untauglich zur parteipolitischen Profilierung.
Die FDP wäre daher gut beraten, ihren Antrag zurückzuziehen und
die Ergebnisse der Enquete-Kommission abzuwarten.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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