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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Lohmann/Kahl: Rot-Grüner Aktionismus soll Diabetiker täuschen

Berlin (ots)

Zu der gestrigen 1.Lesung des von Rot/Grün
eingebrachten Antrages "Ziele für die Qualitätssicherung in der
Diabetesversorgung" erklären der gesundheitspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Lohmann MdB und der zuständige
Berichterstatter, Dr. Harald Kahl MdB:
Rot-Grün hat einen alten Antrag aus den verstaubten Schubladen
hervorgezogen und der SPD-Kollege Horst Schmidtbauer reist durch die
Lande und erzählt, die medizinische Versorgung von Diabetikern werde
sich künftig verbessern. Dem ist jedoch - Dank der rot-grünen
Budgetierungspolitik - nicht so!
Zwar beinhaltet der von Rot-Grün eingebrachte Antrag vom Grundsatz
her Forderungen, gegen die nichts einzuwenden ist. Nur muss man auch
sagen, dass diese Forderungen ins Leere gehen, weil man bereits heute
bemüht ist, sie umzusetzen. In allen Kassenärztlichen Vereinigungen
(KV) wird an der Umsetzung von Diabetesverträgen gearbeitet. Wenn
viele von diesen Verträgen dennoch nicht zustande kommen, so liegt
das einzig und allein an der unzureichenden Finanzierung. Und auf
dieses Problem geht der Antrag mit keinem Wort ein.
Die auch von der Union gewünschte Verbesserung der
Diabetikerversorgung ist nicht mit den Mitteln der Budgetierung zu
erreichen. Darauf hat jüngst in der Ärztezeitung der stellvertretende
Vorsitzende der KV Westfalen-Lippe hingewiesen. Er kritisierte, dass
der Kosteneffekt der geforderten qualifizierten Diabetestherapie für
Rot/Grün kein Thema sei. Die Diabetes-Strukturverträge führten
unweigerlich zu einer intensiveren Medikamenten-Therapie und
Folgekosten. Bislang sei es aber der KV Westfalen-Lippe noch nicht
einmal gelungen, auch nur mit einer einzigen Krankenkasse etwa den
gesteigerten Bedarf an Blutzuckerteststreifen als Ausnahmetatbestand
vom Budget zu verhandeln. Genau darin liegt aber das Problem einer
besseren Versorgung der Diabetespatienten. Die gewünschte
Verbesserung der Diabetikerversorgung geht erst einmal mit höheren
Medikamentenkosten einher. Einsparungen können nur durch die
Vermeidung von Folgekosten erzielt werden. Dies bedeutet aber, dass
die Patienten heute gut behandelt werden müssen. Hierzu gehört eine
Selbstkontrolle mit Blutzuckertestung und dies ist unter den jetzigen
Budgetbedingungen nicht möglich. Der Abgeordnete Horst Schmidtbauer
hat diese Problematik im Jahre 1997 noch anerkannt. Heute scheint er
aber davon nichts mehr zu wissen.
Es reicht daher nicht aus, wie im Antrag von Rot-Grün gefordert,
weitere Kommissionen einzusetzen. Die Budgetierung muss weg.
Anderenfalls bleibt die Verbesserung der Diabetikerversorgung nichts
als ein reines Lippenbekenntnis von Rot-Grün. Angesichts des
bevorstehenden Weltdiabetestages, liegt die Vermutung nahe, dass nach
zweijährigem Schweigen der Regierungskoalition zur Situation der
Diabetiker, blinder Aktionismus hier die Feder geführt hat.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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