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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Geis: Kronzeugenregelung sollte noch zum Jahreswechsel wieder eingeführt werden!

Berlin (ots)

Zur Diskussion über die Wiedereinführung der
Kronzeugenregelung bei schweren Straftaten erklärt der
rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert
Geis MdB:
Eine Neuauflage der 1999 ausgelaufenen Kronzeugenregelung ist
lange überfällig. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die bereits im
vergangenen Jahr einen entsprechenden Gesetzentwurf eingebracht
hatte, ist mit dieser Forderung bislang an dem rein ideologisch
begründeten, sachlich aber nicht nachvollziehbaren Widerstand der
Koalitionsmehrheit gescheitert. Es ist unerträglich, dass nunmehr -
ein Jahr nach der Ablehnung unseres Gesetzentwurfes - zunächst eine
rot-grüne Arbeitsgruppe zur Kronzeugenregelung gebildet werden soll.
Das Jahr 2000 ist damit in dieser wichtigen Frage endgültig ein
verlorenes Jahr!
Organisierte Kriminalität zeichnet sich durch einen
außerordentlich hohen Grad an Abschottung und durch hierarchisch
angelegte Organisationsstrukturen aus. Deshalb ist eine wirksame
Bekämpfung der organisierten Kriminalität ohne Gewinnung von
Kronzeugen oftmals nicht möglich. Je höher ein Beschuldigter in dem
Gefüge eines kriminellen Netzwerkes steht, desto schwieriger ist es,
an unbeteiligte Belastungszeugen heranzukommen. Auch weil sich die
führenden Hintermänner selten unmittelbar "die Hände schmutzig"
machen, sind die Strafverfolgungsbehörden zuweilen auf Aussagen von
Mitgliedern der Organisation angewiesen, die aber die damit
verbundenen erheblichen Risiken in aller Regel nur dann auf sich
nehmen, wenn sie sich davon auch Vorteile im Rahmen des gegen sie
einzuleitenden Strafverfahrens versprechen dürfen.
Wir treten deshalb weiterhin mit Nachdruck für die
Kronzeugenregelung ein. Sie ist vor allem für die Bekämpfung der
organisierten Kriminalität unerlässlich. Die von der Rücksichtnahme
auf den grünen Koalitionspartner geprägte Untätigkeit der
Bundesregierung gefährdet die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.
Die Verfolgung der organisierten Kriminalität stellt ein
außerordentlich wichtiges Anliegen der Allgemeinheit dar. Mit Sorge
müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Bundesregierung andere
Prioritäten setzt: Mit ihren Reformvorstellungen zum strafrechtlichen
Sanktionensystem setzt die Bundesregierung primär auf den Schutz der
Täter. Während Ansätze zur Wiedereinführung der Kronzeugenregelung
auf Drängen der Grünen sang- und klanglos aus dem noch
unveröffentlichten Referentenentwurf gestrichen worden sind, steht zu
befürchten, dass die krasse Zurückdrängung von Freiheitsstrafen
Bestand haben wird.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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