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Götz: Regierung Schröder vernachlässigt Raumordnung - in Deutschland und in Europa

Berlin (ots)

Zu seiner heutigen Rede im Plenum des Deutschen
Bundestages zum Raumordnungsbericht 2000 und zur
Raumentwicklungspolitik der Europäischen Union erklärt der
kommunalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter
Götz MdB:
Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung hat einen guten
Bundesraumordnungsbericht 2000 vorgelegt. Die Herausforderungen an
die Politik werden in drastischer Weise deutlich.
Die Regierung hat ihn spät und mit gleichgültigen Gemeinplätzen
kommentiert. Zwei Beispiele:
  • "Eine Politik der Innenstadtstärkung und -Förderung" ist notwendig. Völlig richtig - aber es folgen keine Konsequenzen. Stattdessen: Streichung der Fördermittel um etwa ein Viertel trotz zunehmender Verödung der Innenstädte und Zersiedelung der Landschaft.
  • In den neuen Ländern sind "die wohnungswirtschaftlichen, städtebaulichen und sozialen Aspekte des Wohnungsleerstands gleichermaßen zu berücksichtigen". Auch das ist völlig richtig. Auch hier keine Konsequenzen, trotz etwa 1 Millionen leerstehender Wohnungen.
Mit diesem Armutszeugnis kann Rot-Grün nicht an die große
CDU/CSU-Tradition der Bauminister Klaus Töpfer und Eduard Oswald
anschließen.
Raumordnungsfragen sind für eine nachhaltige Zukunftspolitik
bedeutend und müssen runter vom politischen Abstellgleis. Dorthin hat
diese Regierung das Bau- und Raumordnungsministerium verschoben: als
Anhängsel des Verkehrsressorts. Der Begriff "Raumordnung" ist aus dem
Namen des Ministeriums ganz gestrichen worden.
Europa wird für uns immer wichtiger. Wir stehen voll hinter der
europäischen Idee. Aber auch in Zukunft wollen die Menschen in
Deutschland die eigenen Aufgaben so gestalten, wie sie es für richtig
halten.
Es ist gut, dass wir im Bundestag das Europäische
Raumordnungskonzept (EUREK) zusammen mit dem
Bundesraumordnungsbericht debattieren. Denn es zeigt auf, dass diese
Regierung den Zusammenhang zwischen beiden Berichten verkennt. Der
Raumordnungsbericht 2000 stellt das Europathema ganz ans Ende - mit
gerade einmal 15 von über 300 Seiten. Die Regierung Schröder
verschläft wichtige Weichenstellungen in Brüssel.
Unser Land in der Mitte Europas hat Binnengrenzen und räumliche
Bezüge wie kein anderes. Da liegen Chancen in der Entwicklung über
die Grenzen hinweg, nun auch nach Polen oder die Tschechische
Republik. Mehr denn je ist eine Zusammenarbeit der regionalen und
lokalen Gebietskörperschaften über nationale Grenzen hinweg
erforderlich. Großflächiger Einzelhandel wie z.B. Factory Outlet
Center (FOC) oder Wirtschaftsförderung sind nur zwei von vielen
wichtigen Themen mit riesigen Auswirkungen. Wir brauchen keine neuen
Behörden und erst recht keine europäische Zuständigkeit bei der
Raumordnung. Aber wir brauchen grenzüberschreitende Information und
Koordination. Diese Regierung unternimmt nicht genug, um solche
Chancen im europäischen Einigungsprozess zu gestalten.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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