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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Marschewski: Bei Europäischer Zuwanderungs- und Asylpolitik kennt das Durcheinander in der Koalition keine Grenzen!

Berlin (ots)

Zur Handlungsunfähigkeit der Bundesregierung
gegenüber der EU - Familienrichtlinie und den geplanten EU -
Mindeststandards für Asylverfahren erklärt der innenpolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erwin Marschewski MdB:
Die EU-Kommission hat zur Harmonisierung der Asyl- und
Einwanderungspolitik zwei Initiativen vorgelegt, die zu
unkontrollierter Zuwanderung mittels Familiennachzug und zu
steigenden Asylbewerberzahlen führen werden. Jegliche an eigenen
Interessen ausgerichtete Zuzugssteuerung wird verhindert. Die
Bundesregierung lässt das Treiben in Brüssel ohne erkennbaren
Widerstand in unverantwortlicher Weise zu.
Wird die Familienrichtlinie Wirklichkeit, ist mit einer
Zuwanderung von ca. 300.000 Personen pro Jahr allein über
Familiennachzug zu rechnen. Nachziehen können auch Großeltern und
erwachsene Kinder, ohne Nachweis von Wohnung, Einkünften oder
Krankenversicherung.
Noch schlimmer: die beabsichtigten Mindeststandards in
Asylverfahren. Drittstaaten- und Flughafenregelung, die zu einem
Asylbewerberrückgang von 438.000 auf ca. 78.500 geführt haben, sollen
ebenso abgeschafft werden wie verfahrensbeschleunigende Maßnahmen.
Statt dessen sollen Armuts- und Elendsflüchtlinge, aber auch
Personen, die vor Nachstellungen durch Verbrecherbanden oder wegen im
Heimatland nicht gesicherter medizinischer Versorgung flüchten und
bei uns bislang nur Abschiebeschutz genießen, zu Asylberechtigten
aufgewertet werden. Verfahrensverzögerungen durch ein langwieriges,
mindestens dreistufiges Verfahren, keine Beschleunigung bei
unbegründeten Folgeanträgen (bei uns 2/3 aller Anträge) und die
Garantie einer kostenlosen Rechtsberatung auf Staatskosten sind nur
die Spitze des Eisbergs.
Das zeigt, dass gezielte Zuzugssteuerung nicht Anliegen der EU
ist. Und auch nicht der rot-grünen Bundesregierung.
Stichwort Familienrichtlinie: Innenminister Schily, der die
Richtlinie in einigen Punkten ablehnt, fielen nacheinander in Brüssel
Sozialisten und Grüne und dann im Bundestag auch SPD-Fraktion und
Grüne in den Rücken.
Stichwort Mindeststandards Asylverfahren: Der Minister lehnt es
ab, nichtstaatliche Verfolgung für alle Elends- und Armutsflüchtlinge
per se als Asylgrund anzuerkennen und fordert einfache und kurze
Rechtswege. Im Bundestag fordern die Fraktionen der SPD und Grünen in
einem parlamentarischen Antrag, nichtstaatliche Verfolgung generell
anzuerkennen.
Mit diesem Mangel an Konzeption und Handlungsfähigkeit lassen sich
in Brüssel keine Verhandlungen führen. Die Bevölkerung hat ein Recht
darauf, dass ihre Erwartung nach quantitativ und qualitativ
gesteuertem Zuzug erfüllt wird. 68 Prozent der Bevölkerung halten
eine Ausweitung der Zahl der Zuwanderer für nicht verkraftbar. Sie
muss endlich auch darüber informiert zu werden, was in Brüssel läuft.
Die Union nimmt sich dem an. Wir fordern, diese
Richtlinienentwürfe abzulehnen. Deutschland braucht ein Gesamtkonzept
und eine vernünftige nationale und europäische Zuwanderungs- und
Asylpolitik, deren Leitlinien Zahlenbegrenzung, soziale Steuerung und
Integration sind.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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