CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Lohmann/Widmann-Mauz: Gesundheit von Frauen verbessern - Erkenntnisse endlich in die Praxis umsetzen
Berlin (ots)
Anlässlich der Anhörung am 7. März 2001 zu dem Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion "Konkrete Gesundheitspolitik für Frauen" und dem Antrag der Regierungsfraktionen "Frauenspezifische Gesundheitsversorgung" erklären der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Lohmann MdB und die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz MdB:
Die gestrige Anhörung hat die in unserem Antrag "Konkrete Gesundheitspolitik für Frauen" aufgestellten Forderungen in vollem Umfang bestätigt. Es wurde deutlich, dass ausreichend wissenschaftlich abgesicherte Kenntnisse über den Gesundheitszustand von Frauen vorliegen. Die Sachverständigen teilten daher die Forderung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, bei der Krebsbehandlung endlich aus der Phase der Modellprogramme herauszutreten und ein flächendeckendes, qualitätsgesichertes und fachübergreifendes Früherkennungsprogramm aufzulegen.
In Deutschland sind jährlich 50.000 Neuerkrankungen und 19.000 Todesfälle bei Brustkrebs zu beklagen. Nach Darstellung der Experten lassen sich jährlich 3000 bis 4000 Todesfälle durch ein effektives Brustkrebs-Früherkennungsprogramm vermeiden. Wichtigstes Instrument für ein flächendeckendes, qualitätsgesichertes und fachübergreifendes Brustkrebsfrüherkennungsprogramm ist die Mammographie. Ihre Wirksamkeit und Aussage ist jedoch untrennbar von einem qualitätsgesichertem Umfeld abhängig. Dies betrifft sowohl die operative Abklärung mammographisch entdeckter Veränderungen und die mikroskopische Analyse entnommener Gewebsproben als auch eine frühzeitig einsetzende Erziehung von jungen Mädchen hin zu Gesundheits-, Körper- und Selbstbewusstsein.
Die Sachverständigen brachten ferner zum Ausdruck, dass Frauen weitaus stärker als Männer von den Auswirkungen des demographischen Wandels betroffen sind. In höherem und hohem Alter erkranken Frauen z.B. häufiger als Männer an Depressionen und aufgrund höheren Lebenserwartung auch häufiger an demenziellen Erkrankungen. Deshalb sehen es die Experten in Übereinstimmung mit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion als dringend erforderlich an, den Pflegebegriff umfassender zu definieren und hierunter die über die körperbezogene Verrichtung hinausgehende Beaufsichtigung, Anleitung und Unterstützung demenziell erkrankter Menschen zumindest zum Teil mit zu erfassen.
Mit dem steigenden Altersdurchschnitt der Bevölkerung nimmt auch die Häufigkeit von Osteoporose (Knochenschwund) zu. Die Osteoporose ist eine Erkrankung in der zweiten Lebenshälfte, die hauptsächlich das weibliche Geschlecht trifft. Die Experten führten aus, dass Maßnahmen zur Früherkennung, Prophylaxe und Therapie bei Osteoporose einen Mitteleinsatz von 200 Mio. DM erforderten. Damit könnten allerdings Folgekosten in Höhe von 6 Mrd. DM eingespart werden. In unserem Antrag sprechen wir uns für ein Früherkennungsprogramm bei Osteoporose aus, um Osteoporosefolgen frühzeitig zu vermeiden und nicht erst dann zu behandeln, wenn eine Fraktur vorliegt.
Deutlich wurde in der Anhörung auch, dass unter der Budgetierung, insbesondere der Arznei- und Heilmittelausgaben, ganz besonders Frauen zu leiden haben. So legte ein Experte unter Heranziehung von Daten über Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar, dass Frauen zwar weitaus mehr Medikamente als Männer verordnet bekommen, die verordneten Medikamente aber weniger effizient sind. Im Ergebnis bedeutet dies, dass Frauen in der Regel medizinisch schlechter versorgt werden als Männer. Auch deshalb spricht sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Abschaffung der Budgets aus.
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