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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Paziorek/Wittlich: Die CDU/CSU lehnt Zwangspfand ab

Berlin (ots)

Aus Anlass der Beratung der Zweiten Verordnung zur
Änderung der Verpackungsverordnung im Umweltausschuss, stellen der
umweltpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Peter
Paziorek MdB und der Berichterstatter im Umweltausschuss des
Deutschen Bundestages, Werner Wittlich MdB fest:
Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag fordert die
Bundesregierung auf, den Entwurf einer Zweiten Verordnung zur
Änderung der Verpackungsverordnung zurückzuziehen und grundlegend zu
überarbeiten.
Die von der Bundesregierung geplante Einführung einer generellen
Pfandpflicht ist nicht geeignet, den Einsatz von
Mehrweg-Getränkeverpackungen zu stabilisieren und ökologisch
vorteilhafte Getränkeverpackungen zu fördern. Da die Kosten für
automatisierte Pfandsysteme in keinem vernünftigen Verhältnis zu dem
geringen ökologischen Nutzen stehen, dürfen keine neuen, ökologisch
wie ökonomisch zweifelhaften Markthemmnisse geschaffen werden.
Die Entwicklung des Getränkeverbrauchs in Deutschland wird vor
allem durch eine steigende Zunahme der Abfüllmengen sowie durch neue
Getränkesorten bestimmt. So ist das in Mehrwegverpackungen abgefüllte
Getränkevolumen von 19,4 Mrd. Liter im Jahr 1990 auf 22,5 Mrd. Liter
im Jahr 1998 angestiegen. Im gleichen Zeitraum hat das Abfüllvolumen
der Einwegverpackungen von 6,9 Mrd. Liter auf 9,6 Mrd. Liter
zugenommen. Diese Zunahme des Abfüllvolumens um insgesamt 5,8 Mrd.
Liter verteilt sich etwa zu gleichen Anteilen auf Mehrweg- und
Einweg-Getränkeverpackungen.
Das Pflichtpfand wird den veränderten Gegebenheiten nicht gerecht.
Es gibt eine Alternative zum Pflichtpfand, die Abfallvermeidung und
Ressourcenschonung miteinander verbindet. Eckpunkte einer solchen
Alternative können sein:
  • eine Selbstverpflichtungserklärung der Wirtschaft (Festschreibung einer Abfüllmenge nicht unter 24 Mrd. Liter in ökologisch vorteilhaften Verpackungen) verbunden mit den notwendigen Sanktionsmechanismen.
  • Wegfall der Pfandpflicht und deutliche Erhöhung des Anteils der erfassten und verwerteten Einwegverpackungen.
Die CDU/CSU-Fraktion fordert die Bundesregierung auf, die Novelle
VerpackVO zurückzuziehen, nach neuen, innovativen Lösungen zu suchen
und die Abfallpolitik realen Gegebenheiten anzupassen. Um hierfür die
notwendige Zeit zu gewinnen, darf § 9 Abs. 2 VerpackVO nicht
vollzogen werden.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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