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Austermann: Wachstum bricht weg - Umsteuern tut not!

Berlin (ots)

Im Hinblick auf die Stellungnahmen der
Sachverständigen für die heutige Anhörung des Haushaltsausschusses
zur Notwendigkeit eines Nachtragshaushalts erklärt der
haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dietrich
Austermann MdB:
Aus den Stellungnahmen der Sachverständigen ergibt sich eine
Bestätigung der Prognosen und Forderungen der CDU/CSU-Fraktion. Die
Gutachter skizzieren eine wesentlich schlechtere Perspektive für
Wirtschaftswachstum und Arbeitsmarkt als noch anlässlich der
Steuerschätzung vor wenigen Tagen unterstellt.
"Die deutsche Konjunktur läuft schlechter als erwartet. Im I.
Quartal des Jahres hat das Sozialprodukt im Vorjahresvergleich trotz
positiver Einflüsse durch den Export nur noch wenig zugelegt (1,6 %
gg. Vj.). Die Binnenkonjunktur hat deutlich an Fahrt verloren. Die
jüngsten Konjunkturdaten lassen auf ein Anhalten der konjunkturellen
Schwächephase schließen. Auftragseingänge, Produktion und
IFO-Geschäftsklimaindex zeigten zuletzt deutlich nach unten. ...
Alles in allem erwarten wir für 2001 einen Anstieg des
Bruttoinlandsprodukts um real 1,6 % nach 3,0 % im vergangenen Jahr."
(Deutsche Bank Research)
Die Haushaltsrisiken sind 2001 erheblich größer als die
Steuerschätzung erwarten lässt.
"Wir rechnen damit, dass sich das Defizit des öffentlichen
Gesamthaushalts (einschließlich Sozialversicherung) gemessen am BIP
2001 auf knapp 2 % ausweiten und damit die noch aktuellen Planziele
der Bundesregierung von 1,5 % deutlich übersteigen wird. ... Der
Finanzbedarf der Bundesanstalt für Arbeit dürfte die geltenden
Haushaltsansätze um 7 bis 8 Mrd. DM übersteigen, wenn die
Arbeitslosenzahl nicht wie geplant um 270.000, sondern nur um 100.000
abnimmt .... Auf der Einnahmeseite veranschlagen wir das
Steueraufkommen auf Basis unser Konjunkturprognose um 5 bis 6 Mrd. DM
niedriger als in der jüngsten Prognose des Arbeitskreises
Steuerschätzungen ausgewiesen. Verglichen mit der Haushaltsplanung
vom vergangenen Herbst wäre dies ein Minderaufkommen von 12 bis 13
Mrd. DM." (Deutsche Bank Research)
Erhebliche Haushaltsrisiken sind auch für das Jahr 2002 erkennbar
Selbst bei einer Erholung der Konjunktur im 2. Halbjahr 2001
bestehen auch für das Jahr 2002 umfangreiche Haushaltsrisiken. "Auf
der Einnahmenseite muss mit weiteren Ausfällen in Folge eines
schwächeren Steueraufkommens - schon wegen der niedrigeren
Steuerbasis im Jahr 2001 - sowie geringerer Bundesbankgewinne ... und
voraussichtlich ausbleibender Rücküberweisungen der EU gerechnet
werden. Unter diesen Umständen dürfte es der Bundesrepublik
schwerfallen, die nach Brüssel übermittelten Ziele des
Stabilitätsprogramms (Ziel 2002: Begrenzung der Defizitquote auf 1 %
des BIP) einzuhalten. Ähnlich hohe Fehlbeträge, wie sie Deutschland
im Staatshaushalt 2001 und 2002 verzeichnen wird, weißt nach
Einschätzung der europäischen Kommission in der EU nur noch Portugal
auf. Damit ist Deutschland nicht nur im Hinblick auf das
Wirtschaftswachstum, sondern auch auf die Haushaltskonsolidierung das
Schlusslicht im Eurogebiet. Dieses Faktum gibt insbesondere auch
wegen der möglichen Signalwirkung für die Partnerländer Anlass zur
Sorge." (Deutsche Bank Research)
Kein Institut bestätigt heute noch die Wachstumserwartungen der
Bundesregierung. Danach muss in diesem Jahr mit Abweichungen vom
Haushaltsplan und Umschichtungen in zweistelliger
Milliardengrößenordnung gerechnet werden. Besonders dramatisch ist
die Entwicklung im Verteidigungsbereich, wie von Vertretern des BDI
und der wehrtechnischen Industrie festgestellt wird. Ohne zusätzliche
Mittel bereits ab dem Jahre 2001 kommt es zu "verheerenden Folgen"
für die wehrtechnische Industrie. Durch die unzureichende
Auftragslage werden der Industrie die Existenzgrundlagen genommen,
die Kernkompetenzen in Frage gestellt und die internationale
Kooperationsfähigkeit beschädigt.
Es ist ein Gebot der Achtung vor dem Haushaltsgesetzgeber, dem
Deutschen Bundestag, Veränderungen dieser Größenordnung und Tragweite
sowie ihre Gründe im Parlament zu diskutieren und zu beschließen.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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