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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Kors/Koschyk: CDU/CSU lehnt die SPD-Forderung nach individuellem Nachweis des Kriegsfolgenschicksals ab

Berlin (ots)

Zu den Forderungen des niedersächsischen
Innenministers Bartling (SPD), den Zuzug von Spätaussiedlern deutlich
herabzusenken, erklären die Aussiedlerbeauftragte der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eva-Maria Kors MdB, und der
vertriebenenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Hartmut Koschyk MdB:
Bundesregierung und SPD wollen nach wie vor keine einheitliche und
verlässliche Aussiedlerpolitik entsprechend der geltenden Gesetze.
Während Bundesinnenminister Schily versichert, dass es mit ihm keine
Gesetzesänderungen bezüglich des Aufnahmeverfahrens der
Spätaussiedler geben soll, beabsichtigt der niedersächsische
Innenminister Bartling mit Unterstützung der anderen SPD-Länder einen
Gesetzentwurf vorzulegen, der den Nachweis des individuellen
Kriegsfolgenschicksals der Spätaussiedler aus Russland für die
Statusfeststellung fordert.
Für die CDU/CSU hingegen steht fest: Der Statuserwerb der
Spätaussiedler aus Russland darf nicht vom individuellen Nachweis des
Kriegsfolgenschicksals abhängig gemacht werden. Die Forderung eines
solchen Nachweises bedeutet nicht nur eine weitere unerträgliche
Verunsicherung für die Spätaussiedler und ihre Familien. Ein
derartiger gesetzlicher Vorstoß wird auch dem Auftrag unseres
Grundgesetzes nicht gerecht. Das Grundgesetz manifestiert in Art. 116
Abs. 2 die historische Verantwortung Deutschlands den Deutschen und
deren Abkömmlingen gegenüber, die wegen ihrer Volkszugehörigkeit
gelitten haben bzw. immer noch leiden.
Der von Bartling angestellte Vergleich der Nachfolgestaaten der
ehemaligen Sowjetunion mit Polen, Rumänien, Ungarn und der ehemaligen
Tschechoslowakei, wo Volksdeutsche den individuellen Nachweis ihres
Kriegsfolgenschicksals für ihre Anerkennung als Spätaussiedler
erbringen müssen, geht an der politischen Realität vorbei. Die
Situation in den Herkunftsländern der ehemaligen Sowjetunion ist eine
gänzlich andere. Die Deutschen in Russland, Kasachstan und
Kirgisistan sind nicht einmal vollständig rehabilitiert. Die
Nachteile der ehemals verschleppten Volksdeutschen nehmen aufgrund
nationalistischer Strömungen in manchen Regionen wieder zu. Die
völkerrechtliche und politische Absicherung der deutschen
Volksgruppen ist in diesen Ländern noch nicht mit der in
mittelosteuropäischen Staaten vergleichbar.
Wir fordern daher die Bundesregierung auf, endlich im Interesse
der Spätaussiedler zu einer Aussiedlerpolitik entsprechend der
geltenden Gesetze zu stehen oder ihre davon abweichenden Konzepte
endlich offen zu legen.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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