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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Koschyk: Empfehlungen für die Sommerreise des Bundeskanzlers

Berlin (ots)

Anlässlich der bevorstehenden Sommerreise des
Bundeskanzlers vom 13. bis 24. August 2001 erklärt der
vertriebenenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Hartmut Koschyk MdB:
Der Bundeskanzler sollte bei seiner Sommerreise auch die
berechtigten Anliegen der deutschen Heimatvertriebenen und der
deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa berücksichtigen. Aus
diesem Grunde habe ich ihm brieflich Empfehlungen für diese Reise
gegeben. Der Brief hat folgenden Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
den Medien war der ungefähre Verlauf Ihrer bevorstehenden
Sommerreise vom 13. bis 24. August zu entnehmen. Zu begrüßen ist
insbesondere, dass Ihre Reise Sie auch in die Grenzregionen Bayerns,
Polens und der Tschechischen Republik führen wird.
Den Berichten zufolge soll die oberfränkische Stadt Marktredwitz
den Endpunkt Ihrer diesjährigen Sommerreise bilden. Erlauben Sie mir
deshalb als oberfränkischem Bundestagsabgeordneten und als
vertriebenenpolitischem Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Ihnen für Ihren geplanten Aufenthalt in Marktredwitz einen besonderen
Besuchspunkt zu empfehlen. Ich meine das in Marktredwitz befindliche,
für Kultur und Geschichte der Sudetendeutschen bedeutsame
Egerland-Museum, dessen Besichtigung einen kulturellen Höhepunkt für
jeden Besucher der Stadt Marktredwitz darstellt.
In Ihrer letztjährigen Rede anlässlich des 50. Jahrestages der
Charta der deutschen Heimatvertriebenen am Tag der Heimat am 3.
September 2000 in Berlin kennzeichneten Sie Ihren Auftritt als "ein
Zeichen, miteinander zu reden, statt Vorurteile zu pflegen." Ihr
Besuch im Egerland-Museum in Marktredwitz wäre ein solches Zeichen.
Vielleicht könnten Sie bei dieser Gelegenheit auch ein Gespräch mit
den Repräsentanten der Sudetendeutschen über die Politik Ihrer
Bundesregierung gegenüber der Tschechischen Republik und in diesem
Zusammenhang die Berücksichtigung der berechtigten Anliegen der
Sudetendeutschen führen.
Noch eine zweite Besuchsempfehlung erlauben Sie mir auszusprechen.
Ich bin der Auffassung, dass Ihr Aufenthalt im tschechischen
Grenzgebiet, vor allem in den Städten Reichenberg und Eger, zu einem
Treffen mit den Angehörigen der in der Tschechischen Republik
lebenden deutschen Minderheit genutzt werden sollte.
Die Angehörigen der deutschen Minderheit in der Tschechischen
Republik sind über die erheblichen Kürzungen im Bundeshaushalt bei
den Unterstützungsleistungen für die deutschen Minderheiten in
Ostmittel-, Südost- und Osteuropa sehr beunruhigt. Darüber hinaus
wünschen sie, Ihnen ihre schwierige soziale Lage vorzutragen, die
sich vielfach aus der Nichtberücksichtigung von Wehrmachts-,
Kriegsgefangenschafts- und Zwangsarbeitszeiten im tschechischen
Rentenrecht ergibt. Im Gegensatz zu diesbezüglichen Ausfallzeiten bei
der tschechischen Mehrheitsbevölkerung werden die Wehrmachts-,
Kriegsgefangenschafts- und Zwangsarbeitszeiten der deutschen
Minderheit in der Tschechischen Republik nicht bei der
Rentenberechnung anerkannt, was oftmals zu einer verzweifelten
sozialen Lage vieler Angehöriger der deutschen Minderheit in der
Tschechischen Republik führt. Ich möchte Sie deshalb eindringlich
bitten, Ihren Besuch im tschechischen Grenzgebiet dazu zu nutzen,
auch mit den Vertretern der deutschen Minderheit dort das Gespräch zu
suchen. Dies wäre eine wichtige Geste der Verbundenheit der
Bundesrepublik Deutschland mit den in der Tschechischen Republik
lebenden Deutschen.
Ich hoffe sehr, dass Ihre Reiseplanung die Berücksichtigung der
vorgeschlagenen Programmpunkte noch zulässt.
Mit freundlichen Grüßen
   Hartmut Koschyk MdB

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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