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Hauser: Frau Bulmahn holt alte Pläne aus der Schublade

Berlin (ots)

Zu dem heute durch Bundesforschungsministerin
Edelgard Bulmahn vorgestellten Programm zur wirtschaftlichen
Verwertung von Hochschulpatenten erklärt der für Patente zuständige
Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für
Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Norbert Hauser MdB:
Das Regierungsprogramm zur wirtschaftlichen Verwertung von
Hochschulpatenten ist weder neu noch brauchbar. Bereits im März 2001
hatte die Bundesforschungsministerin im Rahmen des Aktionsprogramms
"Wissen schafft Märkte" diese Schritte angekündigt. Jetzt zog sie die
gleichen Erklärungen aus der Schublade, ohne sich mit der damals
geäußerten Kritik auseinandergesetzt zu haben. Die Kritikpunkte haben
jedoch ihre Berechtigung:
  • Die Einschaltung von Verwertungsgesellschaften schafft neue bürokratische Strukturen mit zusätzlichen Kosten. Bei nur 100 Millionen DM (für drei Jahre !) wäre es effizienter, die Hochschulen könnten Patente eigenständig vermarkten. Mit der Bildung neuer Bürokratien und personalintensiver Einrichtungen schafft man keine dynamischen Märkte für die Zukunft.
  • Völlig unklar ist, was nach 2004 passieren soll. Wenn man eine echte Verwertungsoffensive starten will, darf man die Aktivitäten nicht auf drei Jahre begrenzen. Hier lohnt sich ein Vergleich zu den USA: Während dort die Hochschulen Lizenzeinnahmen in Höhe von 725 Millionen US $ pro Jahr erzielen, ist das Ergebnis in Deutschland gleich Null!
  • Es reicht nicht aus, nur die Hochschulen finanziell besser auszustatten, auch das Deutsche Patentamt ist auf die uneingeschränkte Unterstützung des Bundes angewiesen. Zur Zeit schlummern jedoch 90 000 Patentanmeldungen vor sich hin, weil das technische Equipment zur zügigen Bearbeitung unzureichend ist.
Ein Trauerspiel ist die Reform des Arbeitnehmererfindungsgesetzes.
Während die Bundesregierung erst am 18. Juli 2001 ihren
Gesetzesentwurf verabschiedete, hatte der Bundesrat seinen Beschluss
bereits am 09. März gefasst. Da das Haus Bulmahn selbst der Koalition
zu langsam war, hatte diese schon am 09. Mai einen eigenen
Gesetzesantrag in die parlamentarische Beratung eingebracht. Jetzt
ist auch Frau Bulmahn aufgewacht!
Ich hoffe, dass die Unterstützung der Hochschulen bei der
wirtschaftlichen Verwertung durch die Bundesregierung keine
kurzzeitige Episode bleibt, sondern langfristig angelegt ist.
Ansonsten kann der Rückstand im internationalen Vergleich nicht
aufgeholt werden.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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