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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Lohmann/Faust: Neue Krankenhausfinanzierung wird Rationalisierungsdruck erhöhen

Berlin (ots)

Patientenversorgung muss sichergestellt werden
Zum Kabinettsbeschluss vom Mittwoch zur Einführung des neuen
Fallpauschalen-Abrechnungssystems für Krankenhausbehandlungen, den
sogenannten "Diagnosis Related Groups" (DRGs), erklären der
gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Wolfgang Lohmann MdB und der für Krankenhausfragen zuständige
Berichterstatter, Dr. Hans-Georg Faust MdB:
Die Einführung des Fallpauschalen-Abrechnungssystems für
Krankenhausbehandlungen, die sogenannten "Diagnosis Related Groups"
(DRGs), ist die gravierendste Veränderung im Finanzierungssystem für
Krankenhäuser in der Bundesrepublik Deutschland. Die Krankenhäuser
und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bei der rot-grünen
Bundesregierung keinen hohen Stellenwert.
Weder berücksichtigt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt die zu
erwartenden Systemanpassungskosten in Höhe von mehr als 450.000 DM
pro Krankenhaus, noch den Bedarf an Qualifizierung der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um sich seriös und im Rahmen einer
ausreichenden Zeitspanne auf dieses neue System vorzubereiten. Auch
in der Frage der notwendigen Finanzierung zur Umsetzung des Urteils
der Europäischen Gerichtshofes zur ärztlichen Arbeitszeit schweigt
sich die Ministerin weiterhin aus.
Sollte es zu dem von Gesundheitsstaatssekretär Dr. Klaus Theo
Schröder gewünschtem Abbau von 100.000 Krankenhausbetten kommen und
somit gerade die kleinen Krankenhäuser geschlossen werden, könnte die
vielgepriesene wohnortsnahe und rasche Versorgung schnell unter die
Räder kommen. Dadurch wäre die wohnortnahe Versorgung von älteren und
schwerkranken Patientinnen und Patienten gefährdet.
Auch im Kabinettsbeschluss zum Fallpauschalensystem ist weiterhin
eine Deckelung des Krankenhausbudgets vorgesehen. Die Möglichkeit der
Absenkung des durchschnittlichen Basisfallwertes für Leistungen hat
zwangsläufig zu Folge, dass bei steigender Leistungszahl und
konstanter Geldmenge für die Vergütung dieser Leistungen die
Vergütung für einzelne Leistungen sinkt. Die mit einem "floatenden
Punktwert" zusammenhängenden negativen Begleiterscheinungen sind
hinlänglich aus dem Bereich der ambulanten Versorgung bekannt.
In diesem Zusammenhang sind die Sorgen der Ärzteschaft nicht von
der Hand zu weisen. Aufgrund der pauschalierten Vergütungen werde die
Verweildauer in den Krankenhäusern erheblich reduziert und die
Patienten müssten verfrüht, also "blutig" entlassen und dann ambulant
weiter versorgt werden. Weil die Honorare der niedergelassenen Ärzte
weiterhin budgetiert sind, werden sie ihre Patienten wieder ins
Krankenhaus einweisen. Dies belegen statistische Zahlen aus
Österreich. Diese Entwicklung würde eine Spirale in Gang setzen, bei
der letztlich die qualitativ hochwertige medizinische Versorgung des
Patienten auf der Strecke bliebe.
Im Interesse der Patienten und Versicherten fordern wir daher die
rot-grüne Bundesregierung auf, die Budgetierung im stationären Sektor
und im ambulanten Bereich zu beenden.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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