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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Schmidt: InnoRegio - ein Jahr verloren

Berlin (ots)

Anlässlich der Aussprache zum Programm InnoRegio im
Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung erklärt der Berichterstatter der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion Dr.-Ing. Joachim Schmidt MdB:
Das mit viel Enthusiasmus, Hoffnung und Vorschusslorbeeren
gestartete Förderprogramm InnoRegio, das vor allem die Bildung
innovativer Netzwerke in den neuen Bundesländern zum Inhalt hat, ist
im Jahre 2001, in dem mit der Phase drei die eigentliche Umsetzung
beginnen sollte, leider nur schleppend vorangekommen. Im Gegensatz zu
dem heute im Forschungsausschuss des Deutschen Bundestages
vorgelegten Bericht der Bundesregierung begann die Phase drei des
InnoRegio-Programmes mit einem Fehlstart, der leider auch zu einem
bemerkenswerten Motivationsverlust bei den Betroffenen im ablaufenden
Jahr geführt hat. InnoRegio hat ein Jahr verloren. Die Defizite bei
der Umsetzung haben folgende Gründe:
  • Völlig unzureichende Fortschritte bei der Bearbeitung der Anträge im ersten Halbjahr 2000
  • Aufgeblähte und kostenintensive bürokratische Verfahren bis zur Projektbestätigung
  • Unklare Verantwortlichkeiten bei verschiedenen Projektträgern
  • Zeitlicher und finanzieller Aufwand bei den Projektvorbereitungen bis zur Bestätigung überschritten wesentlich den Umfang "normaler" BMBF-Projekte
  • Der Netzwerkcharakter der InnoRegio-Vorhaben - das ist der eigentliche fortschrittliche intellektuelle und forschungspolitische Inhalt von InnoRegio - geht nahezu überall verloren; nur noch die Addition einzelner Projekte im Rahmen einer mehr oder weniger normalen Verbundforschung ist zu beobachten. Damit verlieren die erhofften Synergieeffekte bedeutend an Wirkung.
  • Es fließt bis heute fast kein Geld.
  • Der umfangreiche administrative Aufwand ist besonders für kleine Unternehmen kaum zu bewältigen. Damit verlieren kleine Unternehmen Motivation und Interesse am InnoRegio-Programm, so dass sich eine Reihe von Partnern aus den Projekten leider zurückgezogen haben.
Hauptursache für das schleppende und ineffektive Anlaufen der
Phase drei des Programmes ist, dass komplizierte, moderne
Wirtschaftsstrukturen wie Netzwerke mit den tradierten, komplizierten
und unbeweglichen Förderinstrumentarien nicht gefördert werden
können.
Nach massiver Kritik vieler InnoRegio-Teams gibt es seit dem
Spätsommer 2001 Anzeichen für rationellere Arbeitsabläufe bei der
Bearbeitung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
hat beschlossen, dass InnoRegio-Programm um ein Jahr bis 2006 zu
verlängern. Dies ist notwendig, da das verlorene Jahr 2001  kaum den
Betroffenen anzulasten ist.
Ich hoffe, dass das BMBF aus den diesjährigen Schwierigkeiten die
richtigen Schlußfolgerungen zieht und sich mit Charakter, Struktur
und Förderkonditionen von Netzwerken systematisch unter
wissenschaftlicher Begleitung beschäftigen wird. Erst wenn sich diese
Voraussetzungen erheblich bessern, wird InnoRegio zu einem
Instrument, das die neuen Bundesländer spürbar voran bringt.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
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