CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Carstensen/Heiderich: Künast-Diskurs
bringt Verzögerung statt neuer Erkenntnis
Berlin (ots)
Zum Schlussbericht des "DISKURS GRÜNE GENTECNIK" erklären der Vorsitzende des Ausschusses für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Peter Harry Carstensen MdB, und der Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Helmut Heiderich MdB:
Die grüne Biotechnik gewinnt weltweit an Bedeutung, insbesondere im landwirtschaftlichen Praxis-Einsatz. Die Initiativen für eine verstärkte Nutzung der neuen Technologie reichen von der Offensive der Europäischen Union bis zur aktuellen Forderung der FAO auf dem UN-Gipfel in Johannesburg, wonach auch der dritten Welt ein ungehinderter Zugang zu den neuen Agrartechniken verschafft werden soll.
Statt in Deutschland, einem der noch immer wichtigsten Forschungsländer der Biotechnik, verstärkt praktische Erfahrungen zu sammeln und diese wissenschaftlich auszuwerten, bleibt der Künast-Diskurs trotz des großen Aufwands in der Wiederholung bekannter theoretischer Positionen stecken.
Wo kein Praxis-Anbau stattfindet, ist auch kein wissenschaftliches Monitoring möglich, so zum Beispiel ein klares Fazit der kürzlichen UBA-Fachtagung. Und ohne Praxis ist keine neue Erkenntnis zu gewinnen.
Nach der Rücknahme der "Kanzlerinitiative" zum großflächigen Anbau gentechnisch verbesserter Pflanzen ist erneut wertvolle Zeit vertan. Nach wie vor fehlen eindeutige und praktikable Kennzeichnungsregeln, einheitliche Analyse- und Bewertungsverfahren sowie akzeptable Schwellenwerte zur Abgrenzung der verschiedenen Anbausysteme.
Deutschland als High-Tech-Standort verliert zunehmend den Anschluss. Das ist besonders bedeutsam, weil grüne und rote Biotechnik mehr und mehr ineinander greifen. Und Schwächen in einem Gentechnik-Bereich bald zum Nachteil für die gesamte Biotechnik-Branche werden.
Den verantwortbaren Fortschritt weder im eigenen Land auszuloten noch streng kontrolliert umzusetzen, das ist nicht vorsorgender Verbraucherschutz, sondern allenfalls ideologische Einseitigkeit.
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