WDR 5-Funkhausgespräche: GDL-Vorsitzender Schell führt schnelle Einigung in Bahn-Tarifverhandlungen auch auf die Streiks der Lokführer zurück
Köln (ots)
Im Rahmen der heutigen Radiosendung "Funkhausgespräche" auf WDR 5 führte der Vorsitzende der Lokführer-Gewerkschaft, Manfred Schell, die schnelle Einigung in den Tarifverhandlungen bei der Bahn auch auf die Streiks der Lokführer zurück. Manfred Schell kommentierte den Tarif-Abschluss der Bahn mit den Gewerkschaften Transnet und GDBA mit den Worten, die GDL habe den Eisenbahnern einen Riesen-Erfolg beschert, obwohl sie ja bei den Verhandlungen gar nicht dabei gewesen sei. Er freue sich, dass die Bahn wieder auf die Menschen im Unternehmen zugehe und sich langsam eine differenzierte Sicht auf einzelne Gruppen und ihre Wertigkeit im Unternehmen durchsetze und die Bezahlung dementsprechend angepasst werde. Er bekräftigte noch einmal die Forderung nach einem eigenen Tarifvertrag, da die GDL Strukturveränderungen für nötig halte, die andere Gewerkschaften nicht unterstützten. Außerdem sei seit der Privatisierung Anfang 1994 durch Mehrarbeit und Inflation das Einkommen seiner Kollegen real um 9,4% gesunken.
Im Laufe der Diskussion über den Arbeitskampf der Lokführer räumte Guntram Schneider (Vorsitzender DGB NRW) ein, dass die großen Gewerkschaften sich in ihrer Vorgehensweise verändern müssten. Der Begriff Einheit sei neu zu definieren. Das Ziel sei es nie gewesen, gleichmacherisch zu wirken, man müsse die einzelnen Mitglieder, bestimmte Berufsgruppen und Branchen ernster nehmen.
Teilnehmer des WDR 5 Funkhausgespräches: Manfred Schell (Bundesvorsitzender der GDL), Guntram Schneider (Vorsitzender DGB NRW) und Prof. Peter Hanau (Arbeits- und Sozialrechtler, Rektor der Uni Köln a. D.)
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