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WDR Westdeutscher Rundfunk

Rundfunkrat würdigt Förderung kleiner und mittelständischer Produzenten durch den WDR und befürwortet offensive und systematische Informationspolitik zwischen Sender und seinen Geschäftspartnern

Köln (ots)

Mit der Rolle des WDR als Auftraggeber von
Produktionen hat sich der Rundfunkrat in seiner jüngsten Sitzung in
Köln befasst. Einstimmig verabschiedete das Gremium unter Vorsitz von
Reinhard Grätz insgesamt zehn film- und medienpolitische
Schlussfolgerungen aus Gesprächen mit Produzenten unter der Leitung
der Rundfunkrätin Anna Köhler. Dabei erkannte das Gremium den Beitrag
des WDR zur Förderung einer vielfältigen Produzentenlandschaft
ausdrücklich an. Dem zunehmenden Konzentrationsprozess in der Branche
wirke der Sender durch seine Zusammenarbeit mit mehr als 300
Produzenten entgegen. Das Gremium sprach sich dafür aus, auch in
Zukunft einen geeigneten Mittelweg zu finden, der bei der Vergabe von
Produktionsaufträgen den wirtschaftlichen Umgang mit Gebührengeldern
sichere und zugleich einen Beitrag zur Pflege einer breit
gefächerten, innovativen Produzentenlandschaft leiste.
Ausgehend von der These, dass die strategische Bedeutung der
Inhalteproduktion wächst, stellte der Rundfunkrat fest, dass
effektive Vertragsbeziehungen und Fördersysteme zur Sicherung der
Wettbewerbsfähigkeit unverzichtbar seien. Mit seinen umfassenden
Produktionsbeziehungen und -ressourcen und seinem Programmvermögen
verfüge der WDR über entscheidende Voraussetzungen für
unternehmerische Beweglichkeit an den Programm-Märkten. Diese Stärken
könnten optimal genutzt werden durch Zusammenarbeit mit wichtigen
Kooperations- und Produktionspartnern. In diesem Zusammenhang
befürwortet der Rundfunkrat das Engagement der ARD in der EBU und
deren Aktivitäten zum Rechterwerb und zur Programmversorgung auch im
Sektor Fernsehfilm.
Das Gremium befasste sich auch mit den Folgen der jüngsten
Fusionen in der Medienwirtschaft. Die öffentlich-rechtlichen
Produktionsstrukturen müssten ein Gegengewicht zu kommerziellen
Verwertungsketten sein. Des weiteren sprach sich der Rundfunkrat für
die Entwicklung von Strategien zur Bindung des kreativen Potentials
bei den Produzenten sowie die Einbeziehung von flexiblen
Vertragskonstruktionen aus. Um vor allem im Non-Fiction-Bereich
aktive kleinere Unternehmen zu stützen, sprach sich das Gremium für
Transparenz bei Programmentscheidungen und  -planungen aus. Zu
unterstützen sei deshalb die seitens des WDR angestrebte bzw. bereits
realisierte offensive und systematische Informationspolitik.
Auch im europäischen Ausland solle die Marktposition des Senders
gestärkt und Inhalte wirtschaftlich genutzt werden. Der Rundfunkrat
sprach sich für eine Verbesserung der Verwertungs- und
Vertriebschancen von WDR Eigen- und Auftragsproduktionen aus. Er
empfiehlt, Vor- und Nachteile einer Abkehr vom standardisierten
Erwerb aller (Welt)Rechte grundsätzlich zu überprüfen. Ebenfalls
solle geprüft werden, ob es in bestimmten Fällen sinnvoll sei,
Produzenten an der Verwertung ihrer Produkte zu beteiligen oder bei
Erlösbeteiligung der Sender Nebenrechte abzugeben, um die Entstehung
von Kapitalkraft in der Produktionswirtschaft zu fördern.
Auf der Basis der in den Produzentengesprächen vermittelten
Informationen über die komplizierten Zusammenhänge zwischen
Finanzierungs- und Rechtefrage unterstützt der Rundfunkrat Ansätze
für einen Interessensausgleich zwischen Sendern und Produzenten. Das
Gremium appellierte an die für Medienpolitik Verantwortlichen, den
Dialog in eine inhaltliche Richtung zu fördern, die mehr Stabilität
in die mittelständische Produktionswirtschaft bringe, ohne die
Position der öffentlich-rechtlichen Auftraggeber zu schwächen.
Zum deutschen Kinofilm stellte das Gremium fest, dass dieser es
trotz Förderungen durch Bund und Länder nicht geschafft habe, seinen
Anteil am heimischen Markt spürbar zu vergrößern. Herauszufinden sei
nun, ob das von den Produzenten als "Dilemma" beschriebene
Abhängigkeitsverhältnis des deutschen Kinofilms von Fernsehmitteln
und Fernsehverwertung tatsächlich so bestehe oder ob es durch
Veränderungen der Förderkonditionen in ein konstruktives, den Erfolg
des deutschen Kinofilms förderndes Verhältnis verändert werden könne.
Ausdrücklich befürwortete das Gremium die Beteiligung des WDR an der
Filmstiftung NRW, da das öffentlich-rechtliche Fernsehen auf
attraktive Kinofilme im Programm angewiesen sei.
Hinweis: Die Schlussfolgerungen des Rundfunkrates zu den
Produzentengesprächen sind abzurufen in der WDR-Pressestelle, Tel.
0221/220-4603, Fax 0221/220-2376.
Rückfragen an
Gudrun Hindersin
WDR-Pressestelle
Tel. 0221/220-2407

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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