Deutscher Hörbuchpreis 2009 für Schauspieler Manfred Zapatka, "Herr Lehmann", "Die Stammheim-Bänder" und "Zweitausend Eins Dokument" - Hörbuch-Gala am 15. März in Köln
Köln (ots)
Der Deutsche Hörbuchpreis 2009 wird am 15. März in sieben Kategorien vergeben. Die prominent besetzte Jury hat heute die verbliebenen, bislang noch nicht veröffentlichten Gewinner für die Kategorien Beste Fiktion, Bester Interpret, Beste Information und Beste verlegerische Leistung bekannt gegeben. Drei Preisträger wurden bereits in der vergangenen Woche veröffentlicht.
Als Beste Fiktion wird Sven Strickers Hörstück "Herr Lehmann" nach Sven Regeners gleichnamigen Bestseller ausgezeichnet. Die Jury sieht darin "ein mitreißendes Hörstück" und würdigt vor allem die Leistung der Sprecher Florian von Manteuffel (Erzähler) und Florian Lukas (Herr Lehmann).
In der Kategorie Bester Interpret gewinnt der renommierte Theater- und Fernsehschauspieler Manfred Zapatka (u.a. "Todesspiel", KDD Kriminaldauerdienst) für seine Sprecherleistung in Homers "Ilias". Die Jury befand, Manfred Zapatkas "vielseitige Stimme trägt und prägt Homers Erzählkosmos" und beschere dem Hörer rund zwanzig Stunden lang "epische Intensität". Dieser Interpret habe den langen Atem für die ganze Ilias. Erschienen beim Hörverlag, Koproduktion von HR und DLF.
Die Auszeichnung für die Beste Information geht an Maximilian Schönherr für "Die Stammheim-Bänder" (Der Audio Verlag, Produktion WDR). 30 Jahre lagen sie im Staatsarchiv Ludwigsburg, jetzt gibt diese Auswahl aus 21 wieder aufgefundenen Tonbändern Einblick in den Stammheimer Gerichtsprozess gegen Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und Jan-Carl Raspe. Die Jury empfiehlt dieses Stück als einen "bestmöglichen Einblick in die Auseinandersetzungen jener Zeit und in die staatlich-gegenkulturellen Rituale einer fremden Welt".
Der Preis für Die beste verlegerische Leistung geht an Dr. Till Tolkemitt, Verlag Zweitausendeins, sowie Dr. Robert Galitz und Dr. Kurt Kreiler vom mOcean O-TonVerlag für das Programmsegment "Zweitausendeins Dokument". Die Edition nimmt nach Einschätzung der Jury den Begriff des Hörbuchs wörtlich. Die Bände böten eine "bibliophile Anmutung" mit herausragenden Begleitmaterialien. Sie würden dadurch zu Büchern, in deren Zentrum die CD stehe, die jedoch als Buch ihr Recht behielten.
Der Deutsche Hörbuchpreis wird zum 7. Mal verliehen und hat sich als Qualitätssiegel im Hörbuchmarkt etabliert. Er zeichnet die besten und innovativsten Hörbücher eines Erscheinungsjahres aus und ist mit insgesamt 23.331 Euro Preisgeld dotiert. Mitglieder der Preisträgerjury sind die Schauspielerin Sabine Postel, Lothar Sand (Börsenverein des Deutschen Buchhandels), Jobst-Ulrich Brand (FOCUS), Prof. Sabine Breitsameter (Hochschule Darmstadt), Prof. Dr. Holger Schulze (Universität der Künste Berlin) und die Journalistin Dr. Eva-Maria Lenz.
Der Verein Deutscher Hörbuchpreis e. V. stiftet den Deutschen Hörbuchpreis seit 2006. Mitglieder sind das Nachrichtenmagazin FOCUS, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, das internationale Kölner Literaturfest lit.COLOGNE, der Westdeutsche Rundfunk und die WDR mediagroup. FOCUS-Herausgeber Helmut Markwort ist Kuratoriumsvorsitzender, WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz ist Vorstandsvorsitzender des Deutschen Hörbuchpreises.
Die Gala zur Verleihung des Deutschen Hörbuchpreises findet am 15. März 2009 im Rahmen des internationalen Literaturfestivals lit.COLOGNE im WDR-Funkhaus Köln statt. Die Präsentatoren sind Katrin Bauerfeind und Jörg Thadeusz, die musikalische Leitung des Abends hat Mike Herting.
Die Hörbuch-Gala ist live bei WDR 5 zu hören und im jungen ARD-Kulturprogramm EinsFestival zu sehen. Auf der WDR 5-Internetseite www.wdr5.de wird sie in einem Video-Livestream zu verfolgen sein. Im WDR Fernsehen ist eine weitere Ausstrahlung für den 17. März, 23.15 Uhr vorgesehen.
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