Rundfunkrat stimmt Haushaltsplan 2011 und Mittelfristiger Finanzplanung bis 2014 zu - Piel: Sparkurs fortsetzen
Köln (ots)
Der Rundfunkrat des Westdeutschen Rundfunks hat dem von der Intendantin eingebrachten Haushaltsplan 2011 und der Mittelfristigen Finanz- und Aufgabenplanung 2010 bis 2014 zugestimmt. Der Betriebshaushaltsplan geht von Erträgen in Höhe von 1,33 Mrd. Euro aus - rund 20 Mio. Euro weniger als 2010. Dem stehen Aufwendungen in Höhe von 1,38 Mrd. Euro gegenüber. In der Gewinn- und Verlustrechnung ergibt sich ein betriebswirtschaftlicher Fehlbetrag, der nach Übertrag in den Finanzplan dort zu einem Fehlbetrag in Höhe von 32 Mio. Euro führt und der Rücklage entnommen wird.
Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi betonte: "Klare Zielsetzung muss bleiben, nicht am Programm zu sparen, sondern Umschichtungen vorzunehmen, um sie für Innovationen vor allem zugunsten von Angeboten für die junge Zielgruppe zu nutzen. Die Qualität und das öffentlich-rechtliche Profil sind und bleiben der Maßstab." Sie begrüßte deshalb, dass entsprechend den Empfehlungen des Rundfunkrats aus dem letzten Jahr im Haushalt 2011 die für die Sportrechtekosten bereitgestellte Summe reduziert wurde.
Der Vorsitzende des Haushalts- und Finanzausschusses Heinrich Kemper hielt fest: "Der Haushalts- und Finanzausschuss hat sich in seiner Haushaltsklausur am 26. November 2010 ausführlich mit den Planwerken befasst und dem Rundfunkrat die Zustimmung empfohlen. Allerdings sehen wir mit Sorge das ausgewiesene Defizit in der Mittelfristigen Finanz- und Aufgabenplanung. Wir haben daher die Intendantin gebeten, dem bereits im Haushaltsvollzug 2011 entgegenzusteuern. Der Haushalts- und Finanzausschuss bestärkt den WDR in seinen Bemühungen, aus Kostengründen vermehrt Kooperationen mit anderen Landesrundfunkanstalten einzugehen."
Intendantin Monika Piel bekräftigte, dass die Sparanstrengungen unvermindert fortgesetzt würden: "Dieser Kurs ist alternativlos, zumal zum jetzigen Zeitpunkt niemand einschätzen kann, welche Effekte die Einführung des neuen Haushaltsbeitrages für unsere Finanzen haben wird. Wir wollen auch innerhalb der ARD stärker kooperieren, um unsere Programme kostengünstiger zu produzieren. Wir müssen intelligent sparen, um die Qualität des Programms nicht zu gefährden."
Für Fernsehen, Hörfunk und Internet sind im neuen Jahr 496,8 Mio. Euro direkte Programmmittel eingeplant - 28 Mio. Euro weniger als im Vorjahr (524,8 Mio. Euro). Der Fernseh-Programmetat beläuft sich auf 404,2 Mio. Euro (nach 432,1 Mio. Euro im Vorjahr). Der größte Einspareffekt resultiert aus Kürzungen des WDR-Anteils am ARD-Sportetat infolge einer Kürzung der ARD-Sportrechtemittel um insgesamt 20 Mio. Euro (2011 und 2012) sowie infolge einer geringeren Anzahl an Sportgroßereignissen in 2011. Darüber hinaus wird ohne Qualitätseinbußen vor allem bei Produktionskosten gespart.
Für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird der WDR 2011 insgesamt 316,6 Mio. Euro ausgeben. Der Anteil der Löhne, Gehälter und sozialen Aufwendungen am Gesamtaufwand beträgt rund 22,9 Prozent.
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