WDR Fernsehen, Mittwoch, 01. November 2000, 20.15 bis 21.45 Uhr
Halali und Weidmannsheil
Düsseldorf (ots)
mittwochs live Jägerei: Mordsspaß oder Naturschutz Tod und Tierschutz, wie passt das zusammen? Schießen ist nur ein Teil des Jägerdaseins, denn zur Jagd gehört auch die Hege. Und die reicht von der Landschaftspflege bis zur Fütterung des Wildes im Winter.
Aus ökologischer Sicht gibt es in vielen Revieren mehr Reh-, Schwarz- oder Dammwild, als ihr natürlicher Lebensraum verträgt. Durch Verbissschäden werden z.B. Laubbäume am Wachstum gehindert. Um halbwegs gesunde Wälder zu schaffen, müssen möglichst viele Rehe geschossen werden, weil sie gerne an Bäumen knabbern.
Allerdings weiß niemand genau, wie viele Rehe, Hirsche und Wildschweine es in Deutschland tatsächlich gibt. Alle Versuche, Statistiken zu erstellen, schlugen fehl. Das ist mit ein Grund, warum der ideologische Krieg zwischen Wald und Wild so hohe Wellen schlägt.
Deutschlands oberster Jäger, Constantin Freiherr Heeremann wurde selbst zur Zielscheibe, als er vor zwei Jahren mit dem Naturschutzbund ein gemeinsames Papier verabschiedete. Darin bekundeten beide Seiten ihr grundsätzliches Ja zur Jagd, sie habe sich jedoch dem Naturschutz unterzuordnen.
Und seit einigen Jahren gibt es bei den Jägern sogar Abtrünnige in den eigenen Reihen. Der ökologische Jagdverband fordert lautstark und öffentlichkeitswirksam eine Reform des Jagdrechts.
"mittwochs live" geht u.a. der Frage nach: Ist die Jagd noch zeitgemäß oder: wie vertragen sich Naturschutz und Jagd?
Gäste sind u. a.: Constantin Freiherr Heeremann, Dt. Jagdschutz-Verband; Jürgen Oppermann, Ökologischer Jagdverein NRW; Wolfgang Apel, Dt. Tierschutzbund; Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein, Waldbesitzer; Bernd Bahr, Berufsjäger
Die Sendung ist eine Aufzeichnung aus dem Schützenhaus in Heinsberg.
(Foto von "Bernd Müller" ist abrufbar in der WDR-Bildredaktion in Köln - Telefon 0221/220-2408)
Moderation: Bernd Müller
Redaktion: Willi Wiemer
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