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Zentrale Werte der Europäer - WDR und Europäische Kommission laden ein zu öffentlichem Dialog über EU-Grundrechtscharta

Köln (ots)

Mehr als 340 Teilnehmer bei hochkarätigem Forum am 1. Dezember auf
dem Bonner Petersberg
Wozu braucht Europa einen gemeinsamen Grundrechtekatalog? Können
sich Unionsbürger in Zukunft darauf berufen und ihre Rechte
einklagen? Was ist die "körperliche und geistige Unversehrtheit des
Menschen" wert angesichts der revolutionären Möglichkeiten der
Biotechnologie? Wie kann der Schutz personenbezogener Daten im
Internet garantiert werden? Und welche Bedeutung haben die sozialen
Grundrechte? Dies sind einige der zentrale Fragen eines hochkarätigen
Forums, zu dem WDR und Europäische Kommission am 1. Dezember auf den
Bonner Petersberg einladen. Mehr als 340 Politiker, Experten,
Wissenschaftler und Journalisten befassen sich in drei Workshops und
einer Podiumsdiskussion mit Inhalt, Bedeutung und Zielen des neu
entworfenen Wertekanons, darunter der rheinland-pfälzische
Ministerpräsident Kurt Beck, Bischöfin Maria Jepsen, der
Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit, der Präsident des Gerichtshofes
der Europäischen Gemeinschaften Gil Carlos Rodriguez Iglesias und der
Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Georg Ress.
Anlass ist die bevorstehende Proklamation der Charta auf dem
EU-Gipfel in Nizza am 7./8. Dezember; sie wurde unter Leitung des
ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog in den vergangenen Monaten
von mehr als 60 europäischen Politikern entwickelt.
"Es soll eine Charta für die europäischen Bürgerinnen und Bürger
sein. In Deutschland ist in der breiten Öffentlichkeit bislang wenig
über dieses wichtige Dokument diskutiert worden. Mit unserer
Veranstaltung möchten wir den Dialog darüber fördern und das Thema
stärker in das Bewusstsein der Menschen rücken," sagt WDR Intendant
Fritz Pleitgen. "Die Charta beschreibt in sieben Kapiteln die
Grundfreiheiten und Menschenrechte der EU-Bürger. Unser Ziel der
Veranstaltung ist es, dieses Papier, das für die Zukunft der EU
entscheidend sein wird, einer großen Öffentlichkeit vorzustellen: Es
geht hier um die zentralen Werte aller Europäer," so Axel R. Bunz,
Leiter der deutschen Vertretung der Europäischen Kommission.
54 Artikel umfasst die EU-Charta. Der erste Workshop widmet sich
den sozialen Grundrechten wie dem Recht auf Arbeit, auf Bildung,
soziale Sicherheit und Unterstützung. Unter Leitung von Marion von
Haaren, Chefredakteurin Fernsehen des WDR, diskutieren die
renommierten Experten Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach, Leiter des
Oswald-von-Nell-Breuning-Instituts für Wirtschafts- und
Gesellschaftsethik der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt
Georgen, Jan Roß, Redakteur im Hauptstadtbüro der Wochenzeitung "Die
Zeit", Claudia Roth, MdB und Vorsitzende des Ausschusses für
Menschenrechte und humanitäre Hilfe.
Die informationelle und genetische Selbstbestimmung steht im
Mittelpunkt eines Cyberworkshops, der von Dr. Verena Metze-Mangold,
Intendanz des Hessischen Rundfunks, moderiert wird. Fragen aus dem
Internet, die in dem eigens eröffneten Forum www.wdr.de bereits seit
Wochen eingehen, werden diskutiert von Prof. Dr. Volker Gerhardt,
Vorsitzender der Bioethik-Kommission der Deutschen
Forschungsgemeinschaft, Prof. Dr. Regine Kollek, Vorsitzende des
Ethik-Beirates des Bundesministeriums für Gesundheit und Bettina
Sokol, Landesbeauftragte für Datenschutz NRW.
"Der Wert des Wertekanons - was bringt die Charta für den Bürger?"
ist Thema des dritten, von Helga Kirchner, Chefredakteurin Hörfunk
des WDR, geleiteten Workshops. Die Teilnehmer sind Daniel
Cohn-Bendit, Mitglied des Europäischen Parlaments, Maria Jepsen,
Bischöfin der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Hamburg, und Adam Krzemenski von der Wochenzeitung "Politika",
Warschau.
In der abschließenden Podiumsdiskussion "Inhalt, Bedeutung und
Zukunft der Europäischen Grundrechtscharta" diskutieren Kurt Beck,
Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Ingo Friedrich,
Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Gil Carlos Rodriguez Iglesias, Präsident des Gerichtshofes der
Europäischen Gemeinschaften, Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. mult. Georg Ress,
Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, und Prof. Dr.
Christian Tomuschat, Institut für Völker- und Europarecht der
Humboldt-Universität Berlin und Studierende aus deutschen
Universitäten. Es moderiert Fritz Pleitgen.
Hinweis: PHOENIX VOR ORT sendet am Freitag, 1. Dezember 2000, von
15.30 - 17.45 Uhr die Eröffnung der Tagung durch Fritz Pleitgen und
Axel R. Bunz, den Workshop "Der Wert des Wertekanons - Was bringt die
Charta für den Bürger?" sowie die Podiumsdiskussion "Inhalt,
Bedeutung und Zukunft der Europäischen Grundrechtscharta".
Weitere Information unter
http://www.wdr.de/online/eucharta/index.phtml
Rückfragen: Agentur Ulrike Boldt, Telefon 02150/20 65 62
Email:  uliboldt@aol.com
Rückfragen: 
WDR-Pressestelle, Gudrun Hindersin
Telefon 0221/220-2407

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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