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WDR Westdeutscher Rundfunk

Das Erste, Mittwoch, 10. Januar 2001, 23.00 bis 23.30 Uhr

Köln (ots)

Joachim Gauck
Zehn Jahre war Joachim Gauck Bundesbeauftragter für die Unterlagen
des Staatssicherheitsdienstes. Ab dem 10. Januar 2001 können ihn die
ARD-Zuschauer in einer ganz neuen Rolle sehen: An zunächst 20 Abenden
wird er sich immer mittwochs eine halbe Stunde lang mit einem
hochkarätigen Gast aus Politik, Kultur oder Wissenschaft live über
ein aktuelles Thema unterhalten. Joachim Gauck wird vom WDR
produziert und im wöchentlichen Wechsel mit der ebenfalls neuen
Sendung "Friedmann trifft" (HR) ausgestrahlt. Sendebeginn ist jeweils
um 23.00 Uhr.
Joachim Gauck unterscheidet sich von anderen Talk-Sendungen auf
vielfache Weise. Ziel ist es, ein aktuelles Thema unter Aspekten zu
betrachten, die in der täglichen, um Schnelligkeit bemühten
Berichterstattung ausgeblendet werden, sei es, weil ihre Erörterung
zu viel Zeit in Anspruch nähme oder weil sie Grundprobleme abseits
der Tagesaktualität tangieren. Um die Gespräche mit der dafür nötigen
Ruhe und Intensität führen zu können, ist pro Sendung nur ein
prominenter Gast eingeladen. Mit ihm geht Joachim Gauck grundlegenden
Fragen nach und scheut dabei auch keine Auseinandersetzungen.
Als Oppositioneller in der ehemaligen DDR und als Leiter der nach
ihm benannten Bundesbehörde hat Joachim Gauck die jüngste deutsche
Geschichte so intensiv miterlebt und mitgestaltet wie nur wenige
andere Deutsche. Diesen reichen Erfahrungsschatz lässt er in die
Diskussionsrunden einfließen. Bei Joachim Gauck kommt es zum
Austausch von Meinungen, zum Ringen um Positionen und zur Suche nach
gemeinsamen Standpunkten. Joachim Gauck spart dabei keineswegs an
Kritik und kennt auch die Wirksamkeit wohl dosierter Provokationen:
Ihm geht es um die Wahrheit. Für sie streitet er sich auch -
natürlich auf hohem Reflexionsniveau und mit verbaler Eleganz. "Mit
Joachim Gauck haben wir eine Persönlichkeit für das Fernsehen
gewinnen können, die seinem Gegenüber mit höflicher Härte und
freundlicher Chuzpe begegnet", kommentiert WDR-Intendant Fritz
Pleitgen die Wahl.
In seiner Rolle als Gastgeber profitiert der 60-Jährige nicht nur
von seiner Biografie, sondern auch von seiner rhetorischen Brillanz.
Im Juni wurde ihm für seine Rede zum zehnten Jahrestag des Mauerfalls
am 9. November 1999 vor dem Bundestag der Dolf-Sternberger-Preis
verliehen.
Im August erhielt er in Bonn den Cicero-Rednerpreis. In der
Begründung hieß es, der Geehrte habe "jenseits der öffentlichen
Floskelsprache zuverlässige Auskunft über die Krise und Entwicklung
der Deutschen Einheit erteilt". Floskeln, da kann man sicher sein,
wird es auch bei Joachim Gauck nicht geben.
Heribert Schwan (Verantwortlicher Redakteur)
   Heribert Schwan leitet seit zwei Jahren die Redaktionsgruppe
Kultur Feature des WDR. Zu seinem Verantwortungsbereich gehören neben
dem ARD-"Kulturweltspiegel" die ARD-Kulturfeature, die Reihe
"Bilderbuch Deutschland", im WDR Fernsehen die wöchentliche Sendung
"Nachtkultur" und die Talkshow "Amado & Antwerpes". Der 56-jährige
promovierte Historiker- und Politikwissenschaftler machte zudem als
Autor von mehr als 50 Fernsehdokumentationen auf sich aufmerksam. Für
"Die verdrängte Gefahr - Neonazismus heute" wurde er mit dem
Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet, zuletzt erhielt er für "Tod dem
Verräter - Der Fall Lutz Eigendorf" den Preis der Programmzeitschrift
"Gong". Heribert Schwan ist seit 1989 beim WDR. Er ist Autor und
Ko-Autor historischer Bücher und hat Biografien unter anderem über
Richard von Weizsäcker, Helmut Kohl, Johannes Rau, Oskar Lafontaine,
Wolfgang Schäuble, Roman Herzog und Erich Mielke publiziert.
Rückfragen:
WDR Pressestelle
Barbara Brückner
Tel.: 0221-220-4607

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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