Das Erste
Mittwoch, 21. März 2001, 23.00 - 23.30 Uhr
Jugendministerin Christine Bergmann bei Joachim Gauck
Köln (ots)
Sexueller Missbrauch von Kindern - ein leider immer aktuelles Problem
Der furchtbare Tod der zwölfjährigen Ulrike aus Eberswalde hat es auf grausame Weise vor Augen geführt: Nach wie vor werden mitten in Deutschland Kinder Opfer sexueller Gewalt; allein im Jahr 1999 wurden laut polizeilicher Kriminalstatistik 19.436 Fälle erfasst. Zwei Drittel der sexuellen Gewalthandlungen werden im familiären Umfeld begangen. Statt einer unbeschwerten Kindheit erleben viele Kinder Tag für Tag das pure Grauen. Wie kann man Kinder vor sexuellem Missbrauch - zu dem auch ihre kommerzielle sexuelle Ausbeutung zählt - wirksam schützen? Joachim Gauck spricht darüber am 21. März 2001 mit Dr. Christine Bergmann (SPD), seit Oktober 1998 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Erst vor kurzem skizzierte die Ministerin, welche Maßnahmen sie im Kampf gegen Kindesmissbrauch für erforderlich hält. Auf der Konferenz "Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern" forderte sie unter anderem Netzwerke gegen Kindesmissbrauch: "Alle, die sich gegen Kindesmissbrauch engagieren, Beratungsstellen, Polizei, Justiz und Wissenschaft müssen stärker als bisher miteinander vernetzt werden."
Ebenso wichtig sei eine stärkere Präventions- und Aufklärungsarbeit, "damit solche Verbrechen verhindert und Kinder frühzeitig geschützt werden können". Nicht nur in Deutschland gelte es, Kinder zu schützen, sondern weltweit.
Auf der anderen Seite nehmen rechtsextreme und fremdenfeindliche Auswüchse gerade unter Jugendlichen immer mehr zu: Der Jugendliche als Täter - ebenfalls ein Phänomen, mit dem sich unsere Gesellschaft verstärkt auseinandersetzen muss. Ende Februar hatte die Bundesregierung 65 Millionen Mark für das Programm "Jugend für Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus" zur Verfügung gestellt. Bei Joachim Gauck wird Christine Bergmann auch dazu Stellung beziehen, wie dieses Programm konkret umgesetzt werden kann.
Redaktion Heribert Schwan
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