Oppenheim-Esch: Deutsche Bank schon bei Oppenheim-Übernahme über Milliarden-Risiken informiert
Köln, 2.12.2012 (ots)
Anders als bislang öffentlich bekannt, war die Deutsche Bank bereits bei der Übernahme des Bankhauses Sal. Oppenheim über mögliche Risiken informiert. Dies ergaben Recherchen der WDR-Sendung "die story" und des ARD-Magazins "Monitor". Möglicherweise könnte die Deutsche Bank deshalb in den Strudel der Oppenheim-Esch-Affäre geraten. Ein bislang unbekanntes, streng vertrauliches Rechtsgutachten, das dem WDR vorliegt, warnt vor Risiken in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro aus Immobilien-Geschäften der Oppenheim-Esch-Gruppe. Dieses Gutachten hatte die Deutsche Bank 2009 in Auftrag gegeben, also bevor sie das Bankhaus Sal. Oppenheim im Jahr 2010 offiziell übernahm. In diesem Gutachten heißt es unter anderem, die Informationen für die Anleger hätten teilweise "nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprochen". Außerdem, so das Gutachten, sollen Provisionen und Vergütungen gezahlt worden sein, die einen "ungewöhnlich hohen Anteil an den Gesamtkosten ausmachen" - so das Gutachten, das die Deutsche Bank in Auftrag gegeben hatte. Derzeit klagen ehemalige Investoren, unter ihnen die einstige Karstadt-Hauptaktionärin Madeleine Schickedanz und der Schuh-König Heinz-Horst Deichmann, gegen Sal. Oppenheim und Josef Esch auf Schadenersatz in Milliardenhöhe. Erst kürzlich hatte das Landgericht Bonn eine Schadenersatzklage des Investors Wilhelm von Finck gegen Sal. Oppenheim und Josef Esch in allen Punkten abgewiesen. Unter Hinweis auf die derzeit laufenden Rechtsfälle wollte die Deutsche Bank zu dem Gutachten gegenüber dem WDR keine Stellung nehmen. Der WDR berichtet in seiner Sendereihe "die story" (Montag, de 3. Dezember 20112, um 22 Uhr im WDR Fernsehen) unter dem Titel "Die Abrechnung" unter anderem über die Rolle der Häuser Oppenheim und Esch bei der Karstadt-Pleite und dem Kölner Messe-Skandal.
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