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WDR Westdeutscher Rundfunk

WDR-Kino-Koproduktionen auf den Filmfestspielen in Venedig

Köln (ots)

Auch bei den 58. Filmfestspielen in Venedig (29.8.
bis 7.9. 2001) ist der Westdeutsche Rundfunk wieder mit mehreren
Kino-Koproduktionen vertreten:
In der neuen Wettbewerbs-Reihe "Cinema del Presente" läuft:
"Invincible" von Werner Herzog
Dies ist die wahre Geschichte des jüdischen Schmiedegesellen Zishe
Breitbart aus Ostpolen, der Anfang der 30er Jahre in der Welt des
Varietés in Berlin als stärkster Mann seiner Zeit zum Missfallen der
aufstrebenden Nazis Furore macht. Er findet ein tragisches Ende, weil
er an seine Sendung glaubt, als Neuer Samson sein Volk beschützen zu
müssen.
Bei seinem neuen, aufwändig inszenierten Historienfilm
"Invincible" zeigte sich Werner Herzog insbesondere begeistert von
Hanussen-Darsteller Tim Roth ("Pulp Fiction"), der seinerseits
Herzogs frühe Filmklassiker wie "Aguirre - der Zorn Gottes" zu den
entscheidenden Inspirationen seiner Karriere zählt. Neben dem
finnischen Schwerathleten Jouko Ahola als Zishe und Udo Kier als Graf
Helldorf ist außerdem der Stimmvirtuose Max Raabe, der Mitbegründer
des Palast Orchesters, in der Rolle des Zeremonienmeisters zu sehen.
Für die Filmmusik zeichnet der Oscar-preisgekrönte Filmkomponist Hans
Zimmer ("Der König der Löwen") verantwortlich, der bei diesem Projekt
erstmals in Deutschland arbeitet. Kamera: Peter Zeitlinger.
Produziert wird der von der Filmstiftung NRW geförderte Film von der
Tatfilm/Little Bird, Werner Herzog Filmproduktion in Coproduktion mit
dem WDR sowie ARTE Cinéma. Produzenten sind Werner Herzog und
Christine Ruppert. WDR-Redakteur ist Michael André. Gedreht wurde von
März bis Mai vergangenen Jahres in Lettland, Litauen, Bonn und
Umgebung, Berlin und den Niederlanden.
Werner Herzog ist mit seinem Film gleich im Anschluss an Venedig
beim Internationalen Filmfestival in Toronto eingeladen. Die
kanadische Metropole beherbergt ebenfalls ein Festival der ersten
Kategorie. Fine Line, der amerikanische Verleih von "Invincible",
will den Film am 25. Oktober 2001 in den USA und Kanada starten.
Am gleichen Tag wird "Invincible" auch in die deutschen Kinos
   kommen.
Invincible wird am 3.9.2001 in Venedig gezeigt.
In der klassischen Reihe "Competition" läuft:
"The Navigators" von Ken Loach
Szenen aus einem Eisenbahner-Leben im England der
post-Thatcher-Zeit. Das weitgehend autobiographische Buch von Ron
Dawber, früher selbst Eisenbahner und linker Gewerkschafter,
beschreibt eindringlich die Zustände der britischen Eisenbahn und den
makabren Triumph einer ungezügelten neoliberalen
Privatisierungspolitik:
Eine Gruppe von Gleisarbeitern in der Region von Sheffield erlebt
binnen weniger Jahre einen unaufhörlichen sozialen Abstieg. Sie
verlieren ihren Job bei British Railways, kommen zwischenzeitlich in
regionalen Betreibergesellschaften unter und enden als Leiharbeiter
mit kurzfristigen Zeitverträgen. In dem Maß wie ihre soziale
Sicherheit zunehmender Unsicherheit weicht, gehen auch die
soziokulturellen Verbindungen verloren. Die Gruppe löst sich auf,
übrig bleiben vereinzelte Individuen, die um ihr Überleben kämpfen.
Tragischer Höhepunkt ist ein Arbeitsunfall, bei dem ein Mitglied der
Rotte wegen fehlender Sicherheitsvorkehrungen auf der Strecke von
einem Zug erfasst wird.
"The Navigators" wurde im Oktober/November 2000 in Sheffield und
Umgebung gedreht und ist eine Europäische Kino-Koproduktion von
Parallax-Pictures Ltd. London, Road Movies Berlin mit WDR/ARTE und
ARTE France. Die Redaktion im WDR hat Michael André.
In der Reihe "Corto Cortissimo" läuft
"SPÄTE LIEBE" - "Old Love" von Jan Schütte
   Ein Kurzfilm (24') nach einer Geschichte von Isaac B. Singer, Buch
und Regie Jan Schütte (Fette Welt, Abschied).
Harry Bendiner (Otto Tausig), ein jüdischer Pensionär, lebt
alleine in seinem Apartment in Miami Beach.  Als die agile
Mittfünfzigerin Ethel (Tovah Feldshuh) an seiner Tür klopft und sich
als seine neue Nachbarin vorstellt, bekommt sein vereinsamtes Leben
eine Wende. Unerwartet erlebt Harry mit Ethel eine späte Liebe. Nach
einem unterhaltsamen Nachmittag mit Ethel in ihrer Wohnung kehrt er
wieder zurück in sein Appartement und kann sein Glück kaum fassen.
Doch am nächsten Morgen wird er von einer Hausbewohnerin mit einer
überraschenden Nachricht geweckt...
Dieser schöne Film erzählt auf leise und unsentimentale Weise von
Vereinsamung und Leere im Alter und einer zarten, wenn auch
tragischen Liebe.
"Old Love" basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte des
amerikanischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Isaak Bashevis
Singer. Viele seiner Geschichten spielen in der jüdischen Welt New
Yorks und Floridas und erzählen von Liebe, Abenteuern und
Katastrophen im Alter. "Die Liebe alter oder im mittleren Alter
befindlicher Menschen", schreibt Isaac Bashevis Singer, "ist ein
Thema, das mehr und mehr Raum in meinen Arbeiten einnimmt. Die
einzige Hoffnung der Menschheit ist Liebe in jeglicher Form und
Äußerung. Die Liebe zum Leben ist die Quelle aller Liebe, die - wie
wir wissen - mit den Jahren wächst und reift."
"Old Love" ist eine Co-Produktion von WDR, zero film und Jan
Schütte mit Matthias Film, unterstützt vom Filmboard Berlin
Brandenburg. Die Redaktion im WDR hat Joachim von Mengershausen.
Die WDR-Kino-Koproduktion "Tosca", eine aufwändige Neuverfilmung
der Puccini-Oper, hat am 31.8.2001 auf dem Filmfestival Premiere.
(Dazu haben Sie bereits eine gesonderte Pressemeldung erhalten)
Nachfragen an WDR-Pressestelle,
Barbara Feiereis, 
Telefon: 0221-220.2705

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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