Das Erste, Mittwoch, 03. Oktober 2001, 23.00 Uhr - 23.30 Uhr / Joachim Gauck
Köln (ots)
Gast: Hans-Dietrich Genscher Das Attentat auf die USA und seine Folgen Sorge um Sicherheit, Furcht vor Repression
Der Tag der deutschen Einheit steht dieses Jahr ganz im Schatten der Weltpolitik. Noch ist nicht abzusehen, welche weitreichenden Folgen die Attentate des 11. September auf die internationale Politik haben werden. Gefragt ist in diesen Tagen der Rat erfahrener Außenpolitiker; es verwundert also nicht, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder wenige Tage nach den verheerenden Anschlägen auch Hans-Dietrich Genscher zum Meinungsaustausch bat. 18 Jahre lang - von 1974 bis 1992 - war der Ehrenvorsitzende der FDP Bundesminister des Auswärtigen, stets galt er den Verbündeten als kompetenter Partner und Garant für eine verlässliche Außenpolitik. In seine Amtszeit fielen Ereignisse von welthistorischer Bedeutung wie die deutsche Einheit, an deren zu Stande kommen er maßgeblichen Anteil hatte. Am 3. Oktober ist Hans-Dietrich Genscher Gast bei Joachim Gauck.
Nach den Anschlägen von New York und Washington muss vieles neu überdacht werden. Der Bundesregierung bescheinigte Genscher in einem Fernsehinterview, auf den Terror bislang richtig reagiert zu haben. Allerdings kritisierte der 74-jährige an anderer Stelle auch vehement den Zustand der Bundeswehr. Hat Deutschland zwölf Jahre nach dem Fall der Mauer seine Rolle in der Weltpolitik gefunden? Im Gespräch mit Joachim Gauck äußert sich Hans-Dietrich Genscher zu aktuellen außen- und sicherheitspolitischen Themen - natürlich auch zur deutschen Innenpolitik. Angesichts des Terrors ist die Debatte über die innere Sicherheit neu entflammt. Eine Koalition mit der so genannten Schill-Partei, die bei den Wahlen zur Hamburger Bürgerschaft aus dem Stand über 19% Prozent erzielte, konnten sich die Hamburger Liberalen allerdings bereits vor den Attentaten vorstellen.
Redaktion Heribert Schwan
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