ARD-Studie: Der Euro als Preistreiber - Jedes vierte Produkt wird allein wegen der Euro-Umstellung teurer
Köln (ots)
Der Handel nutzt die Umstellung auf den Euro für Preiserhöhungen auf breiter Front. Das belegt eine Studie im Auftrag der ARD. Jedes vierte getestete Produkt ist seit dem Frühjahr teurer geworden, weil es auf die neue Währung umgestellt wurde. Am deutlichsten sind die Preiserhöhungen bei Lebensmitteln. Das Institut für angewandte Verbraucherforschung in Köln hatte seit April die Preisentwicklung für bundesweit rund 800 Produkte beobachtet.
Wenn die Preise geändert wurden, registrierten die Marktforscher in 63,6 % der Fälle Preiserhöhungen. Lediglich bei einem Drittel der beobachteten Preisänderungen wurde das Produkt billiger. Auffällig war zudem, dass der Handel bei Aufrundungen (+ 6,1 %) im Schnitt deutlich großzügiger war als bei Abrundungen (-3,3 %).
Der Warenkorb umfasste neben Lebensmitteln auch Textilien, Spielwaren, Kosmetika, Möbel und viele andere Gegenstände des täglichen Bedarfs. In den meisten Fällen führte die Umstellung zu ungewohnten DM-Preisen wie 3,81 DM für eine 300-Gramm-Tafel-Schokolade oder 14,67 DM für Nagellack. Umgerechnet in Euro (1,95 EURO bzw. 7,50 EURO) ergibt sich daraus wieder die alte Preisoptik.
In vielen Fällen beobachtete das Institut aber auch, wie sich der Handel durch besonders deutliche Preiserhöhungen Spielraum für spätere Preissenkungen oder Sonderangebote auf dann wieder optisch attraktive Preise schafft.
Weitere Informationen erhalten Sie in der heutigen ARD-Sendung "Neues Geld - Neues Glück?" mit Jörg Schönenborn (WDR) und Volker Herres (NDR) um 21.45 Uhr im Ersten.
Rückfragen Annette Metzinger, WDR-Pressestelle Tel. 0221/220-2770
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