WDR 2: Montalk: Montag, 18. März 2002, 19.05 - 22.00 Uhr
Köln (ots)
Montalk: zu Gast Hans Eichel
Man nennt ihn respektvoll "Eisenhans" wegen seiner harten, zuweilen schmerzhaften Sparpolitik. Das war nicht immer so. Bundesfinanzminister Hans Eichel hatte es 1999 als Nachfolger des schillernden Oskar Lafontaine zunächst schwer. Eine "bebrillte Büroklammer" sei er, mit dem "Charisma einer nassen Nudel". Inzwischen sind Schmähungen von Leitartiklern und Kollegen verstummt. "Das hat weh getan - heute lache ich darüber", kommentiert der auch über Parteigrenzen hinaus respektierte Sparminister. "Deutschland ist, finanziell betrachtet, ein Sanierungsfall", sagt Eichel, der den eisernen Sparwillen auch gegen Widerstand aus der eigenen Partei durchsetzt. Schnurgerade verlief auch die politische Karriere des an Heiligabend 1941 in Kassel geborenen Ministers: Mit 33 war er Deutschlands jüngster Oberbürgermeister und wurde 1991 Ministerpräsident von Hessen.
Dass er sich 1999 bei den Landtagswahlen dem Herausforderer Roland Koch geschlagen geben musste, war für Eichel beinahe ein Glücksfall. Bundeskanzler Schröder holte ihn als Lafontaines Nachfolger ins Finanzministerium, wo er nach Ansicht des Kanzlers "ungemein sachkundige, präzise und ehrliche Arbeit" leistet. Zum Ausgleich für die tägliche Arbeit mit der trockenen Materie der Finanzen, spielt Bücherfreund Hans Eichel Cello und Klavier.
Bundesfinanzminister Hans Eichel ist am 18.03.2002 zu Gast im WDR 2 Montalk.
Redaktion: Petra Schulze
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