ARD-Fernsehpreis CIVIS-Europe 2002
Köln (ots)
Der europäische ARD-Fernsehpreis civiseurope wird am 3. Dezember im Europäischen Parlament in Brüssel von Vizepräsidenten Dr. Ingo Friedrich und WDR-Intendant Fritz Pleitgen verliehen - Live-Musik von Herman van Veen
"Das friedliche Leben in kultureller Vielfalt ist von verschiedenen Seiten bedroht, die Gefahr einer Konfrontation der Kulturen muss mit vereinten Kräften gebannt werden", fordert der Schirmherr des civiseurope 2002, Pat Cox, Präsident des Europäischen Parlaments. "Die Medien, insbesondere das Fernsehen, spielt dabei eine herausragende Rolle. Es ist ein Glück, dass wir diesen Fernsehpreis haben!"
Der civiseurope wird seit 2000 von der ARD - Erstes Deutsches Fernsehen ausgeschrieben, vertreten durch den Westdeutschen Rundfunk, gemeinsam mit der Beauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration der Deutschen Bundesregierung und der Freudenberg Stiftung. Ausgezeichnet werden Fernsehbeiträge, die sich gegen Rassismus einsetzen und das Zusammenleben in kultureller Vielfalt beispielhaft darstellen. Die Resonanz auf den europäischen Fernsehpreis ist erfreulich hoch. 36 europäische Sendeanstalten reichten insgesamt 113 Fernsehprogramme ein.
Vergeben wird der Preis in den Kategorien Information und Unterhaltung. Mit dem civiseurope verbunden ist der CIVIS Jugendpreis. Die Fernsehpreise werden am Abend des 3. Dezember von Dr. Ingo Friedrich, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, und dem WDR-Intendanten und ARD-Vorsitzenden, Fritz Pleitgen, im Rahmen des internationalen WDR europa-forums 2002 im Europäischen Parlament in Brüssel verliehen. Die ARD-Fernsehsendung zur Preisverleihung wird von Bettina Böttinger moderiert. Herman van Veen begleitet den Abend musikalisch.
Der civiseurope 2002 in der Kategorie Information geht an Kamil Taylan, für seine Dokumentation " Die Feuerfalle von Rostock". Ein Film, der die Geschehnisse im Sommer 1992 in Rostock-Lichtenhagen minutiös nachzeichnet und auch die Täter zeigt, die damals Brandsätze in eine Wohnheim von Bürgern vietnamesischer Herkunft geworfen haben.
"Die Feuerfalle von Rostock' zeigt, was geschieht, wenn die Zivilgesellschaft zusammenbricht, wenn Politiker ihre Aufgaben nicht erfüllen. Der Film ist ein Plädoyer gegen die Mentalität einer Festung Europa'", so die Begründung der Jury.
Der civiseurope 2002 in der Kategorie Unterhaltung geht an Denijal Hasanovic, für seinen Fernsehfilm "List. The Letter". Der Film erzählt die Geschichte von Aldo, zehn Jahre alt, der in einem Flüchtlingscamp in Bosnien-Herzegowina lebt. Als die Krücke seines besten Freundes Enes zerbricht, macht sich Aldo auf, um bei der UN mit einem Brief um neue Krücken zu bitten. Die Jury begründet ihre Auswahl:"Der Film ist eine kleine, in sich stimmige homogene Geschichte mit einem feinen Sinn für Humor. The List' hat eine starke Wirkung: auf einfacher Ebene wird eine große humanistische Geste gekennzeichnet, die der Freundschaft."
In der Kategorie CIVIS Jugendpreis teilen sich John Kon Kelei (19 Jahre) und Nicknora Gongich Chol (18 Jahre) die Auszeichnung für ihren Dokumentarfilm "Tussentijd/ Meantime".
John und sein Cousin Nicknora fliehen vor dem Bürgerkrieg im Sudan in die Niederlande. Dort bekommen sie kein Asyl, doch John erhält eine Hauptrolle in dem niederländischen Film Tussenland'. Der von der CIVIS-Jugendjury preisgekrönte Film zeigt die Sicht eines Newcomers auf die westliche Welt. Eine Videoaufnahme von Johns Schauspielerleben in Holland und seinem Alltag in einem Flüchtlingslager.
Der civiseurope wird in allen Mitgliedsländern der Europäischen Union sowie den EU-Beitrittsländern Polen, Ungarn und Tschechien ausgeschrieben. Eine unabhängige internationale Jury ermittelte die civis-Preisträger. Teil des civiseurope ist auch der europäische Jugendvideopreis - organisiert von der RAA (Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule e.V.).
Das Erste überträgt die Preisverleihung vor internationalen Publikum am Mittwoch, den 4. Dezember 2002, von 0.30 Uhr bis 1.00 Uhr. Das Satellitenfernsehen 3sat sendet die Preisverleihung am Samstag, den 7. Dezember 2002, 14.30 bis 15.00 Uhr und der ARD/ZDF Ereignis- und Dokumentationskanal PHOENIX am Montag, den 9. Dezember 2002, von 11:00 Uhr bis 11:30 Uhr.
Redaktion Michael Radix Studio Brüssel Fernsehen
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