Rundfunkrat stimmt Vertrag mit Chefdirigent Semyon Bychkov bis 2008 zu // WDR Sinfonieorchester Köln "ein Glücksfall für NRW" - auch international erfolgreich
Köln (ots)
Köln, 01.12.2003. Der WDR verlängert die Zusammenarbeit seines Sinfonieorchesters mit Chefdirigent Semyon Bychkov bis einschließlich der Konzertsaison 2007/2008 um weitere drei Jahre. Einem entsprechenden Vertrag mit Bychkov hat der Rundfunkrat in seiner Sitzung am 27. November 2003 in Köln zugestimmt. "Mit der weiteren Berufung von Semyon Bychkov setzt der WDR als herausragende Kulturinstitution in Nordrhein-Westfalen ein wichtiges Signal in kulturpolitisch schwierigen Zeiten. Bychkov trägt entscheidend zum Renommee des Orchesters bei. Die hohe Qualität des Orchesters istnicht nur im Lande, sondern auch international anerkannt," so der Rundfunkratsvorsitzende Reinhard Grätz. Intendant Fritz Pleitgen: "Semyon Bychkov ist eine herausragende Persönlichkeit und ein Dirigent der Spitzenklasse. Für den WDR und das Musikleben in Nordrhein-Westfalen ist er ein Glücksfall. Orchester und Chefdirigent sind nicht nur im Inland, sondern auch in Europa und sogar in Übersee gefragt. Sie gehen als Kulturbotschafter in der Welt, bringen von dort wichtige Impulse mit."
"Es freut und ehrt mich, die Zusammenarbeit mit dem WDR Sinfonieorchester Köln fortzusetzen, die sich in den vergangenen sechs Jahren als überaus fruchtbar und befriedigend erwiesen hat. Die Unterstützung durch den WDR ist eine belebende Kraft für die kreative Arbeit mit dem Orchester. Sie schafft eine pulsierende künstlerische Atmosphäre. Ich bin dankbar für das Bekenntnis zur Qualität und das Vertrauen, das in mich gesetzt wird," so Chefdirigent Semyon Bychkov.
Das WDR Sinfonieorchester Köln hat pro Spielzeit mehr als 100 000 Konzertbesucher. Die Hörerinnen und Hörer können zudem jedes Konzertprogramm auf der Kulturwelle WDR 3 miterleben. Dazu Hörfunkdirektorin Monika Piel: "Neben den hohen Besucherzahlen zeigen auch gute Kritiken, dass das Orchester mit seinem Chefdirigenten internationale Qualitätsmaßstäbe erfüllt und einen hohen künstlerischen Standard erreicht. Damit bietet der WDR dem Konzertpublikum zwischen Rhein und Weser ein Sinfonieorchester der Spitzenklasse. An dieser Entwicklung hat Chefdirigent Semyon Bychkov ganz wesentlichen Anteil."
Schwerpunkte der inhaltlichen Arbeit von Semyon Bychkov sind Dmitrij Schostakowitsch, Richard Strauss, Gustav Mahler, die Spätromantik sowie die Neue Musik. Auch außerhalb seines eigenen Spielplans hat Bychkov wichtige Impulse für die Erweiterung des Repertoires gegeben. Großen Erfolg hat die von ihm initiierte Konzertreihe "Klassik heute" im Funkhaus am Wallrafplatz, die der Musik des 18. und 19. Jahrhunderts gewidmet ist. Um junges Publikum zu gewinnen, steht der Chefdirigent bei den gut eingeführten Jugendkonzerten in der Kölner Philharmonie regelmäßig selbst am Pult.
Ebenfalls mit Erfolg gibt der WDR seit Frühjahr 2003 durch seine Tochter WWF Wort + Ton herausragende Produktionen aus der Zusammenarbeit von Semyon Bychkov und dem Orchester heraus. Bisher sind Strauss "Ein Heldenleben" und "Metamorphosen", Schostakowitsch 7. Sinfonie (Leningrad) sowie - als Doppel-CD gemeinsam mit dem WDR Rundfunkchor Köln eingespielt - Mahlers Sinfonie Nr. 3 und Höller "Der ewige Tag" erschienen. Für 2004 sind weitere Veröffentlichungen geplant.
Zu den kommenden Höhepunkten zählt die Eröffnung der MusikTriennale Köln am 17. April 2004, bei der Semyon Bychkov zwei Werke dirigiert, die einst in Köln ihre Uraufführung erlebten: das Doppelkonzert von Johannes Brahms und Gustav Mahlers 5. Sinfonie. Sein Engagement für die Neue Musik setzt Bychkov mit Erstaufführungen von Werken fort, die im Auftrag des WDR entstanden: Ebenfalls im Rahmen der MusikTriennale werden Orchester und Chefdirigent ein neues Werk von Mauricio Kagel aus der Taufe heben. Zuvor in der laufenden Spielzeit wendet sich Nicolas Bacri, der zu den herausragenden Vertretern der jüngeren französischen Generation gehört, zum dritten Mal der Gattung Violinkonzert zu. Die Uraufführung dieses jüngsten Konzertes verbindet Bychkov am 28. und 29. November in Köln mit dem vom WDR Rundfunkchor Köln gesungenen Stabat Mater von Rossini. Die konzertante Aufführung der späten, selten gespielten Strauss Oper "Daphne" bringt das Orchester unter Leitung von Bychkov am 13. und 16. März kommenden Jahres in die Kölner Philharmonie. Stars dieser Produktion sind die Sopranistin Renée Fleming und der Tenor Johan Botha, zwei Strauss-Interpreten der Weltspitze. 2004 gehen Orchester und Bychkov zum zweiten Mal gemeinsam auf Europatournee, diesmal mit zehn Konzerten in acht europäischen Städten. Eine Tournee in die USA ist für 2005 in Vorbereitung. Nach Japan ist das Orchester 2006 erneut eingeladen.
Semyon Bychkov ist seit der Spielzeit 1997/1998 Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters Köln. Er wurde 1952 in Sankt Petersburg geboren, wo er bei Ilya Musin studierte, bevor er in die USA emigrierte. Nachdem er 1975 sein Geburtsland verlassen hatte, dirigierte er viele der wichtigsten Orchester in den USA und in Europa. 1984 erregte er internationale Aufmerksamkeit durch Vertretungen namhafter Dirigenten. Konzerte beim Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, dem New York Philharmonic Orchestra und bei den Bamberger Symphonikern führten 1985 zum Debüt bei den Berliner Philharmonikern, wo er in jüngster Zeit auch wieder Gast war. Im Jahr 1989 übernahm Bychkov die Stelle des Musikdirektors des Orchestre de Paris. Im Jahr darauf wurde er 1. Gastdirigent am Sankt Petersburg Philharmonic Orchestra. Gastdirigate führten ihn zu fast allen bedeutenden Orchestern in den Vereinigten Staaten und Europa. Er war 1. Dirigent des Maggio Musicale in Florenz (1993-2000) sowie Chefdirigent der Dresdner Semperoper (1998-2003). Nach sehr gut gelungenen Aufführungen an der Wiener Staatsoper und mit den Wiener Philharmonikern bei den Salzburger Festspielen verbindet Semyon Bychkov eine regelmäßige Tätigkeit als Gast bei diesem Orchester. Im Rahmen einer Gastspielreise hatte Bychkov auch mit dem WDR Sinfonieorchester Köln beim Wiener Publikum und in der Kritik beeindruckende Erfolge.
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