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Europawahl ist ein rein bundespolitischer Stimmungstest - Interesse geringer als jemals zuvor - Union bleibt stärkste Kraft // Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der „ARD-Tagesthemen“

Köln (ots)

Wären die Bundesbürger aufgerufen, an diesem Sonntag
ihre Stimme zum Europäischen Parlament zu geben, würde die Union
stärkste Kraft werden. Wie die Vorwahlumfrage des
Meinungsforschungsinstituts Inftratest dimap im Auftrag der
„ARD-Tagesthemen“ ergab, würden sich 47 Prozent für CDU/CSU
entscheiden, das sind 1,7 Prozentpunkte weniger als bei der
Europawahl vor fünf Jahren. Die SPD käme auf 29 Prozent (ebenfalls
minus 1,7). Die Grünen würden gegenüber der letzten Europawahl ihre
Stimmen fast verdoppeln und zwölf Prozent erreichen (1999: 6,4
Prozent). Für FDP und PDS bleibt es weiterhin spannend: Mit fünf
Prozent der Stimmen liegen die Liberalen an der Mandatsschwelle, ihr
Einzug ins Europäische Parlament erscheint bei dieser Wahl also
möglich. Die PDS liegt knapp darunter bei vier Prozent.
Die ARD-Umfrage zeigt deutlich: Das Interesse an der Europawahl
ist geringer als jemals zuvor. Zwei Drittel der Befragten (64
Prozent) geben an, sich weniger oder gar nicht für die anstehende
Europawahl zu interessieren. Zehn Prozent wissen bereits jetzt, dass
sie nicht wählen gehen werden, 20 Prozent sind noch unentschieden.
Dabei spricht vieles dafür, dass eher bundes- als europapolitische
Themen für die Wahl am 13. Juni entscheidend sein werden. Für mehr
als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) spielt die Politik in
Deutschland eine größere Rolle als die Europapolitik. Und: Knapp die
Hälfte der Wähler (49 Prozent) betrachten die bevorstehende
Europawahl als Stimmungstest für die aktuelle Bundespolitik, 45
Prozent sehen das nicht so.
Wichtigstes Thema für die persönliche Wahlentscheidung bei der
Europawahl ist die Haltung der Parteien zur Ausländer- und
Zuwanderungspolitik. 78 Prozent der Deutschen halten dieses Thema für
bedeutsam. Für 74 Prozent der Wähler spielt die Haltung der Parteien
zu den Reformen der Sozialsysteme eine wichtige Rolle, den Irak-Krieg
erachten 73 Prozent als relevantes Thema für die persönliche
Wahlentscheidung.
Befragungsdaten:
Repräsentative Zufallsauswahl
1.000 Befragte
Zeitraum: 29. Mai bis 03. Juni 2004
Rückfragen: Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Tel. 0221/220-2770
ots-Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7899

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