Euro 2004 - 08: ARD-Radio live und brandaktuell: Das Zauberwort heißt Inmarsat M 4
Köln (ots)
Lissabon - Der Begriff Live bekommt für die Radio-Reporter der ARD bei der Fußball-Europameisterschaft 2004 in Portugal eine völlig neue Bedeutung. Das Zauberwort heißt Inmarsat M 4 und ist in einem unscheinbaren Metallkoffer versteckt. Dabei handelt es sich um eine Satelliten-Anlage, die zu jeder Zeit und an nahezu jedem Ort während dieser EM technisch ausgefeilte Übertragungen ermöglicht: Live und brandaktuell.
In Portugal wurden die drei Reporter erstmals mit der neuen Technik ausgestattet, um aus den Trainingsquartieren oder von außerhalb der Stadien direkt berichten zu können. Sven Pistor kann seine Reportagen als rasender Reporter ebenfalls aus allen Landesteilen absetzen. Sein Vorteil: Die Anlage ist in einem Ford Galaxy fest installiert.
Acht Anlagen Inmarsat M 4 sind während der EM in Portugal im Einsatz. Sie eignen sich nicht nur für Live-Reportagen, sondern auch für das Überspielen fertiger Beiträge, die vorher auf einem Laptop gespeichert wurden. Die Inmarsat M 4 funktioniert dabei ähnlich wie eine ISDN-Telefonleitung, über die viele Bundesbürger bereits in ihrer Wohnung verfügen. Nur ist dies eben keine feste Leitung, sondern geht via Satellit. Der steht übrigens fast direkt über dem Äquator und damit von Portugal aus fast genau in südlicher Richtung. Was das Ausrichten erleichtert.
Die neue Technik hat gegenüber dem bisherigen Verfahren nicht nur Schnelligkeits-Vorteile. Vielmehr müssen nicht mehr an allen Orten Studios mit einem hohen finanziellen Aufwand eingerichtet werden. Das alles bei der gleichen Übertragungsqualität wie bisher.
Vor dem Erfolg aber steht wie im wirklichen Sport zunächst einmal das Training mit Inmarsat M 4 und ein wenig Geduld. Schließlich muss die Antenne exakt ausgerichtet werden und die Neigung muss stimmen, damit eine gute Verbindung zustande kommt. Richtschnur für den Reporter, der gleichzeitig sein eigener Techniker ist, bildet ein Feldstärke-Wert von 550. Aber bei der Einweisung von Reporter Rolf- Rainer Gecks vor dem International Broadcasting Center in Lissabon reichte auch schon ein etwas geringerer Wert, den Gecks nach ein paar Minuten erreichte.
Redaktion: Klaus Schwarze
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