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Monitor: Deutsche Unternehmen lieferten jahrelang Rüstungsgüter nach China - Grünen-Politikerin Beer: Verstoß gegen Rüstungsexportrichtlinien

Köln (ots)

Köln, 2. Dezember 2004. Die deutschen Unternehmen
MTU/Friedrichshafen und Deutz AG haben jahrelang ohne Genehmigungen
des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Rüstungsgüter für die Volksrepublik China hergestellt. Dies berichtet
das ARD-Magazin MONITOR in seiner heutigen Ausgabe (Das Erste, 20.15
Uhr).
Die Lieferungen gehen bis in die jüngste Zeit zurück. Dabei
handelt es sich um Motoren für chinesische U-Boote sowie für
Zerstörer und Schützenpanzer für das chinesische Militär. Die U-Boote
und Zerstörer werden von China auch in Manövern eingesetzt, die sich
gegen das verfeindete Taiwan richten.
Die Unternehmen haben dabei mit Wissen des BAFA eine Gesetzeslücke
genutzt und damit nach Auffassung der grünen Europaparlamentarierin
und Verteidigungsexpertin Angelika Beer klar gegen die
Rüstungsexportricht-linien der rot-grünen Bundesregierung verstoßen.
Beer kritisierte, „dass nicht mal der Verbleib oder die Endverwendung
überprüft wird, sondern mit politischer Genehmigung gegen die
Rüstungsexportrichtlinien verstoßen wird.“ „ Das Europaparlament sei
„nicht bereit, diese Praxis zu tolerieren“, sagte Beer gegenüber
MONITOR.
In diesem Zusammenhang kritisierte Beer auch die Forderung von
Bundeskanzler Gerhard Schröder, das europäische Waffenembargo
gegenüber China aufzuheben. Dies sei „der Versuch, eine illegale
Praxis zu legalisieren – nachträglich“, sagte Beer. Die
Rüstungsexportrichtlinie der rot-grünen Bundesregierung verbietet die
Lieferung von Rüstungsgütern in Spannungsgebiete oder an Staaten, in
denen die Menschenrechte grob verletzt werden. Das europäische
Waffenembargo gegenüber China ist seit 1989 in Kraft.
Pressekontakt und Rückfragen:
WDR-Pressestelle, Annette Metzinger, Tel: 0221/220-2770
Monitor-Redaktion, Georg Restle,  Tel. 0221-220-3124 oder 0172-253
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