WDR mit 15 Nominierungen beim diesjährigen Adolf Grimme Preis
Köln (ots)
Köln, 26.1.2005. Auch in diesem Jahr ist der Westdeutsche Rundfunk wieder mit zahlreichen Nominierungen für den Adolf Grimme Preis vertreten.
Im Wettbewerbskontingent Fiktion und Unterhaltung erhielt der WDR insgesamt vier Nominierungen:
In dem Fernsehfilm Spiele der Macht 11011 Berlin (ARD/WDR), Regie Markus Imboden, bekommt die Wissenschaftlerin Sara Kardow (Martina Gedeck) überraschend eine Beraterposition vom Bundeskanzler angeboten. Sie kommt einer Parteispendenaffäre auf die Spur und gerät in den Strudel von Machtspielern und Strippenziehern (Das Erste, 5.1.2005, Redaktion Barbara Buhl).
Der zweiteilige Fernsehfilm Zeit der Wünsche (ARD/WDR/BR), Regie Rolf Schübel, befasst sich mit den Hoffnungen und Sehnsüchten der ersten türkischen Migrantengeneration. Er zeigt am Beispiel dreier Freunde aus einem anatolischen Dorf, wie deren Hoffnungen und Sehnsüchte an der deutschen Realität zerbrechen (Das Erste, 12./14.1.2005, Redaktion Wolf-Dietrich Brücker, WDR, und Bettina Ricklefs, BR).
Der Fernsehfilm Stauffenberg (ARD/SWR/WDR/RBB/ORF/ARD Degeto) von Jo Baier schildert eindrücklich die dramatischen Ereignisse des Attentats von Oberst Claus Schenk Graf von Stauf-fenberg (dargestellt von Sebastian Koch) und seiner Mitverschwörer am 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler (Das Erste, 25.2.2004, 20.15 Uhr).
Der unterhaltsame Wochenrückblick Dittsche Das wirklich wahre Leben (WDR) von und mit Olli Dittrich. Im Mittelpunkt steht der arbeitslose Dittsche, der auf skurrile Art aktuelle Themen im im- provisierten Gespräch reflektiert. Gesendet wird live und ohne Drehbuch aus einer Hamburger Imbissbude. Dittsche wurde 2004 mit dem Deutschen Fernsehpreis als Beste Comedy ausgezeichnet (WDR Fernsehen, Erstsendung 29.2.2004, ab 20.2.2005 wieder sonntags 22.30 Uhr, Redaktion Franziska Schmela).
Im Wettbewerbskontingent Information und Kultur sind neun Produktionen nominiert:
Die Dokumentation Der Untergang des alten Europa Sarajewo und das Versagen der Diplomatie (WDR/ARTE) von Werner Biermann und Florian von Stetten beschreibt, mit welcher Leichtfertigkeit die europäischen Politiker und Monarchen den Mechanismus der gegenseitigen Drohungen, Ultimaten und Mobilmachungen in Gang gesetzt haben, der den Kontinent in den Krieg führte (Arte, 28.7.2004, 20.40 Uhr, Redaktion Gudrun Wolter/WDR, Sabine Rollberg/Arte).
In der ARD-Reihe Weltreisen wurde der Film Kongofieber Mythos eines Stroms (ARD/WDR) von ARD-Korrespondentin Birgit Virnich nominiert. Die Autorin fuhr an Bord der Mama Leonie 4000 Kilometer auf dem Kongo, dem mächtigsten Strom Afrikas, von Kisangani in die Hauptstadt Kinshasa. Nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg ist der Fluss erstmals wieder befahrbar unterwegs trifft man auf gewaltige Flöße aus tropischen Baumriesen, und es mahnen gestrandete Fähren, die manchmal Hunderte von Menschen mit in den Tod gerissen haben, an eine gefährliche Wegstrecke (Das Erste, 5.9.2004, 13.15 Uhr, Redaktion Hermann Feldhoff).
Texas Kabul (WDR/SWR/ARTE) von Helga Reidemeister ist ein politisches Roadmovie. Die Autorin ist um die Welt gereist, um Verbündete zu finden, die ihr in ihrem gefühlten und erlebten Ausnahmezustand nach dem 11. September Mut und Zuversicht vermittelten. Texas und Kabul trennen Welten, das Verbindende sind Frauen, die mit Kraft und Hoffnung in den Wirren dieser orien- tierungslosen Zeiten besonnen handeln (Arte, 8.3.2004, 22.30 Uhr, Redaktion WDR Sabine Rollberg).
Fischer & Fischer (WDR) ein Doppelporträt über Joschka Fischer und Gotthilf Fischer. Der eine liebt die Ordnung, den Ge- horsam, ist konservativ. Der andere rebelliert, lebt im Chaos, ist politisch links. Es ist eine Geschichte von Gehorsam und Ungehor- sam, Autorität und Autonomie. Die Karrieren hätten kaum unter- schiedlicher laufen können und doch sind letztlich beide geprägt von Taktik, Raffinesse und Zielstrebigkeit (WDR Fernsehen, 26.11.2004, 20.15 Uhr, Redaktion Matthias Kremin).
Tage und Nächte in Paris (ARD/SWR/WDR) von Georg Stefan Troller. Ein Streifzug durch Pariser Stadtviertel und Milieus und eine Zeitreise, die deutlich macht, dass Paris mit all seinen Gegen- sätzen und Spannungen bis heute seinen Mythos unermüdlich selbst schafft. Zwischen 1962 und 1972 entstand hier, im Auftrag des WDR und für die ARD, die vielfach ausgezeichnete, inzwischen legendäre Sendereihe Pariser Journal. Im Jahr 2004 will Troller herausfinden, wie sich Paris und seine Bewohner verändert haben. Ein Wiedersehen mit: Juliette Greco, Catherine Deneuve und dem laut Umfragen noch immer beliebtesten Franzosen Abbé Pierre (Das Erste, 1.12.2004, 23.15 Uhr, Redaktion WDR Enno Hungerland).
Auf Leben und Tod Sternstunden der Medizin (WDR/NDR/Arte). Tödliche, unbekannte Viren mutieren schneller als erwartet, Alz- heimer ist noch immer eine tödliche Krankheit, der Krebs ist nicht besiegt. Und dennoch: Viele verdanken heute ihr langes Leben den einstigen Pionieren der Medizin. Manch große Entdeckung war auch nur bloßer Zufall - oder das unerwartete Resultat einer Serie von Niederlagen. Die vierteilige Dokumentationsreihe von Uwe Kersken und Christian Feyerabend schreibt ein Stück Medizingeschichte und stellt findige Naturwissenschaftler vor (Arte, 22., 23., 24., 25.11.2004, jeweils 19.00 Uhr, Redaktion Andrea Ernst /WDR).
Der Polit-Talk hartaberfair (WDR). Frank Plasberg diskutiert live und 90 Minuten lang mit Politikern, Experten und Betroffenen das Reizthema der Woche. 2003 erhielt hartaberfair den Deutschen Fernsehpreis als Beste Informationssendung (WDR Fernsehen, Redaktion Stefan Wirtz, Niki Pantelous, Erstsendung: 31.1.2001, mittwochs, 20.15 Uhr).
Die 10-teilige Docu-Soap Samba für Singles (WDR) von Claudia Richarz über 12 Singles, die in einer Essener Tanzschule ihr priva- tes Glück suchen (WDR Fernsehen, Mai/Juni/Juli 2004, Redaktion Rolf Bringmann).
Die vierteilige ARD-Dokumentation Damals in der DDR (ARD/MDR/WDR) will Geschichte in ihren großen Zusammenhängen vermitteln. Anlass ist der 15. Jahrestag des Falls der Mauer. Die Serie, die einen neuen frischen Blick auf 40 Jahre Leben im Sozialismus zeigt, hat jenseits der hinlänglich bekannten Propagandabilder neue Bildquellen erschlossen. Amateurfilme, Fotos und Dokumente zeigen ein anderes, ein privates Bild der DDR (Das Erste, 8., 15., 22., 24.11.04, jeweils 21.45 Uhr, Redaktion WDR Beate Schlanstein).
Für den Adolf Grimme Preis Spezial wurden folgende Personen vorgeschlagen:
WDR-Redakteur Klaus Michael Heinz für seine programmgeschichtlichen und -kritischen Fernsehformate, zuletzt für die Do- kumentation Spiele ohne Grenzen? Die große Show im deutschen Fernsehen. Die prominentesten Showmaster der vergangenen Jahrzehnte unterhalten sich über das TV-Format, das sie berühmt gemacht hat: die große Show im deutschen Fernsehen. Ausschnitte aus unzähligen Jahren TV-Unterhaltung flimmern über die Monitore und zwingen ebenso zur Selbstreflexion wie die Fragen von Moderatorin Anne Will (Das Erste, 25./26.12.2004, Redaktion Rolf Bringmann).
Werner Thal, Corinna, Marlene und Moritz Beilharz für ihre Mitwir- kung in dem fiktionalen Film Engelchen flieg!, Regie Adolf Win- kelmann. Der Film schildert das ergreifende Schicksal der körper- lich schwerstbehinderten, aber fröhlichen und aufgeweckten kleinen Pauline und die große Belastung für die gesamte Familie. Autor Werner Thal setzt damit auf besondere Art seine eigene Famili- engeschichte um: Pauline wird gespielt von seiner Tochter Marlene Beilharz, seine Frau Corinna Beilharz spielt die Mutter, sein Sohn Moritz Paulines Bruder Patrick (Das Erste, 26.5.2004, Redaktion Alexander Wesemann).
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