WDR testet Hackfleisch: Fast die Hälfte der Proben mit Mängeln
Köln (ots)
Wer Hackfleisch einkauft, erhält häufig keine frische Ware. Das ist das Ergebnis einer Stichprobenuntersuchung des WDR Ernährungsmagazins Servicezeit: Kostprobe. Dafür ließ die Redaktion Frische und Fettgehalt von Rinderhack aus 20 Einkaufsstätten in Düsseldorf, Köln, Krefeld, Meerbusch und Aachen im Labor überprüfen. Pro Kilogramm Hackfleisch zahlten die Testkäufer zwischen 3,33 Euro und 9,90 Euro.
Das Ergebnis: Nach der sensorischen und mikrobiologischen Untersuchung wurden sieben von 20 Proben als wenig zufrieden stellend benotet, weitere zwei Proben sogar als nicht zufrieden stellend. Am häufigsten beanstandet wurden stark erhöhte Keimgehalte und ein säuerlicher, stechender Geruch. Diese Mängel lassen Rückschlüsse auf eine hygienisch nicht einwandfreie Verarbeitung bzw. auf eine unzureichende Kühlung zu.
Nur vier Proben im Test waren mikrobiologisch einwandfrei. Diese mit gut benoteten Proben stammten alle aus Metzgereien. Wie die chemische Untersuchung weiter ergab, war das Hackfleisch vom Metzger im Schnitt fettärmer und enthielt etwas mehr reines Muskelfleisch als das aus den übrigen Einkaufsstätten. Mit einem Durchschnittspreis von 8,65 Euro pro Kilo war das Rinderhack vom Metzger im Test jedoch deutlich teurer als das aus Supermärkten oder Discountern. Hier lag der Kilopreis im Durchschnitt nur bei 5,19 Euro.
Angesichts der mäßigen Qualität der getesteten Stichproben empfiehlt Servicezeit: Kostprobe beim Einkauf von Hackfleisch verstärkt auf Sauberkeit und gute Kühlung im Laden zu achten. Frisches, fettarmes Rinderhack hat eine kräftig rote Farbe. Sehr blasses Fleisch ist ein Zeichen für hohen Fettgehalt. Da Hackfleisch zu den leicht verderblichen Lebensmitteln zählt, sollte es nach dem Einkauf möglichst bald zubereitet und bis dahin unbedingt gekühlt werden.
Die genauen Testergebnisse in: Servicezeit: Kostprobe, WDR Fernsehen, Montag, 10.10.2005, 18.20 Uhr
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