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Pleitgen: Deutsches Auslandsfernsehen sollte überzeugende Visi-tenkarte unseres Landes sein - Angemessene finanzielle Ausstattung vonnöten

Köln (ots)

Intendant Fritz Pleitgen hat sich dafür
ausgesprochen, das geplante Deutsche Auslandsfernsehen programmlich 
und finanziell angemessen auszustatten. Im Jahr 16 nach der 
Wiedervereinigung sei es Zeit, dass Deutschland im Medium Fernsehen 
eine moderne internationale Außenrepräsentanz erhalte, so Pleitgen 
heute in Bonn anlässlich einer Tagung des Instituts für 
Rundfunkökonomie. Der Intendant zeigte sich aber skeptisch, ob die 
vom Bund in Aussicht gestellten Mittel ausreichten, um eine 
"überzeugende Visitenkarte unseres Landes in aller Welt" abzugeben. 
"Sollte der Bundestag bei seiner Haltung bleiben, weiß ich nicht, ob 
es verantwortungsbewusst ist, ein hoff-nungslos unterfinanziertes 
Programm überhaupt zu starten, das unser Land gegen die starke 
internationale Konkurrenz nicht gut aussehen lässt, trotz all unserer
Bemühungen und Potentiale", so Pleitgen. Noch sei aber das letzte 
Wort in der Finanzierungsfrage nicht gesprochen, gab sich der 
Intendant zuversichtlich: "Die Investition wird sich lohnen und sie 
ist auch zu leisten. Deutschland ist schließlich Exportweltmeister 
und kein Schwellenland."
Pleitgen wies darauf hin, dass die Weltrechte für 
Qualitätssendungen nicht zum Nulltarif zu haben seien. Auch 
"Tagesschau" und "heute journal" sollten im Deutschen 
Auslandsfernsehen zu sehen sein. Dies ist bislang auch aus 
finanziellen Gründen nicht der Fall. Ein Deutsches Auslandsfernsehen 
ohne die Top-TV-Markenzeichen unserer Republik verliere viel von 
seiner möglichen Attraktion und Durchschlagskraft.
Ziel sei ein Auslandsfernsehen, das sich in punkto Aktualität, 
Vielfalt und Niveau mit der BBC messen könne. Diese gäbe für ihre 
kommerziellen internationalen Fernsehaktivitäten, die in ihrer 
Tochter BBC Worldwide organisiert seien, in diesem Jahr 165,4 Mio. 
britische Pfund aus.
Pleitgen zeigte sich überzeugt von den Erfolgsaussichten des 
Deutschen Auslandsfernsehens. Je nach Zählart komme man allein in den
USA schon auf ein potentielles Publikum von mehr als drei Millionen. 
Dieser deutschsprachigen sowie an Deutschland interessierten 
Zielgruppe solle ein vielfältiges, öffentlich-rechtlichen Standards 
entsprechendes Vollprogramm geboten werden. Es solle 
informationsorientiert sein, daneben aber auch fiktionale und 
unterhaltende Elemente beinhalten.
Rückfragen: 	Gudrun Hindersin, WDR-Pressestelle
Tel. 0221/220-2407

Pressekontakt:

WDR-Pressestelle

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