PHINEO gemeinnützige Aktiengesellschaft
Das Ende der rechten Gewalt?
Wirksames Engagement gegen Rechts braucht mehr als einen NSU-Untersuchungsausschuss und Wahlversprechen
Berlin (ots)
Während heute der NSU-Untersuchungsausschuss seinen Abschlussbericht im Deutschen Bundestag diskutiert und sich die Politik in Bestürzung über die Morde der Terrorzelle übt, sorgen sich zahlreiche Initiativen gegen Rechts um ihr Fortbestehen. Grund: Die Fördermittel sind nicht nur spärlich, sondern fließen häufig auch nur für einen sehr begrenzten Zeitraum. Ein sinnvolles und wirksames Arbeiten wird damit eher behindert als gefördert.
Das gemeinnützige Analyse- und Beratungshaus PHINEO hat mit Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung über ein Jahr lang bürgerschaftliches Engagement gegen Rechtsextremismus in Deutschland analysiert und gemeinnützige Organisationen aus diesem Bereich besucht. Dabei ging es um die Frage, was nachhaltig gegen rechte Einstellungen wirkt: Welche Handlungsansätze sind erfolgversprechend? Woran erkennt man professionell arbeitende Projekte? Und was sind Best-Practice-Beispiele?
Ergebnis der Analyse: Im gesamten Bundesgebiet gibt es ein ausgesprochen vielfältiges und buntes Engagement gegen Rechts und für mehr Demokratie! 17 Projekte werden heute in Berlin für ihre herausragende Arbeit mit dem Wirkt-Siegel ausgezeichnet.
- Von der engagierten Jugendfeuerwehr und Initiativen, die gegen Alltagsrassismus in der Kirche arbeiten - über Wanderausstellungen, Medienprojekten mit Zeitzeugen und schulischen Beratungsangeboten speziell für Kinder und Jugendliche - bis hin zu Projekten, die sich um die Opfer kümmern, und solchen, die Gewalttätern beim Ausstieg aus der Szene helfen.
Gemeinsam ist allen Projekten: Ihr Engagement gegen Rechts ist beeindruckend und das trotz oftmals schwierigster Rahmenbedingungen.
Viele der untersuchten Organisationen zeichnen sich durch chronische Unterfinanzierung aus, die dazu führt, dass die Mitarbeiter keine Planungssicherheit haben - weder für die Projekte noch für ihre eigene Stelle. Doch nicht nur an finanzieller Unterstützung von Staat und Wirtschaft mangelt es. Anstelle verdienter Anerkennung für ihre wichtige und häufig gefährliche Arbeit, sehen sich engagierte Bürger immer wieder dem Vorwurf der Nestbeschmutzung ausgesetzt und kämpfen vielerorts gegen das Misstrauen skeptischer Politiker.
Mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte gegen Rechts möchten PHINEO und die Amadeu Antonio Stiftung zu mehr Unterstützung und langfristiger Förderung gemeinnütziger Projekte ermutigen. Denn um rechte Gewalt zu stoppen, braucht es nicht nur Prozesse, sondern eine starke Zivilgesellschaft, die sich dauerhaft gegen rechtsextreme Einstellungen in der Bevölkerung engagiert.
Hinweis an die Redaktion:
>> Unter www.phineo.org steht der Analysebericht "Vielfalt wirkt! Report über wirkungsvolles zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechts" inklusive der Porträts der 17 ausgezeichneten Projekte zum Download zur Verfügung.
>> Auf www.phineo.org/empfohlene-projekte/engagement-gegen-rechts/ oder in der Wirkt-App von PHINEO für iPhone, iPad und Android finden Sie eine weitere Übersicht der besonders wirksamen Projekte gegen Rechts.
>> Die feierliche Auszeichnung der 17 Projekte und die Talkrunde "Wirkungsvoll engagieren statt tatenlos zusehen" finden heute, am 2. September 2013 ab 10:30 Uhr bei PHINEO in Berlin statt, Gäste u. a. MdB Daniela Kolbe (Innenausschuss, NSU-Untersuchungsausschuss), Anetta Kahane (Amadeu Antonio Stiftung) und Michael Peters (Eurex Frankfurt AG), Moderation: Shelly Kupferberg.
>> Bildmaterial: Das Cover und Grafiken aus dem Report, z. B. zu Alltagsrassismus oder Unternehmensengagement finden Sie in unserem Pressebereich.
Pressekontakt:
PHINEO, gemeinnützige AG
Wiebke Gülcibuk
Mobil: 0173 861 13 00
Tel.: 030 52 00 65-112
Wiebke.Guelcibuk@phineo.org
Amadeu Antonio Stiftung
Timo Reinfrank
Tel.: 030 240 886-11
Timo.Reinfrank@amadeu-antonio-stiftung.de
Original-Content von: PHINEO gemeinnützige Aktiengesellschaft, übermittelt durch news aktuell