Projekte der Universität Koblenz beim MINT-Gipfel Rheinland-Pfalz ausgezeichnet
Projekte der Universität Koblenz beim MINT-Gipfel Rheinland-Pfalz ausgezeichnet
Zwei Projekte der Universität Koblenz sind beim „Regionalen MINT-Gipfel Rheinland-Pfalz – Kooperationen und Wissenstransfer“ am 9. Dezember 2024 prämiert worden. Insgesamt zeichneten die rheinland-pfälzischen Ministerien für Bildung, für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau sowie für Wissenschaft und Gesundheit sechs MINT-Regionen sowie drei MINT-Projekte aus, die in den Jahren 2025 und 2026 mit 296.208 Euro gefördert werden.
Das Projekt „Klimaschutz und Nachhaltigkeit für junge Entdeckerinnen – Gendersensibles BNE-Projekt für Schülerinnen von 10 bis 14 Jahren“ der Forschungsstelle Wissenstransfer der Universität Koblenz in Kooperation mit dem Umweltamt Stadt Koblenz sowie dem Ada-Lovelace-Projekt der Universität Koblenz überzeugte die Ministerien.
Die Lösung der mit dem Klimawandel verbundenen Probleme erfordert eine qualitativ hochwertige und zeitgemäße Klimabildung und MINT-Bildung für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Mit der außerschulischen Veranstaltungsreihe „Ada on Tour“ engagiert sich das Ada-Lovelace-Projekt an der Universität Koblenz seit einigen Jahren für diese Thematik und kann seine Teilnehmerinnen auf spielerische, motivierende und praxisnahe Weise für die Themenkomplexe Umweltschutz und Nachhaltigkeit sensibilisieren und sie darüber informieren. An ein bis zwei Samstagen im Monat lernen bis zu 20 Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren einen außerschulischen Lernort in Koblenz oder der Region kennen.
Die außerschulische Veranstaltungsreihe kann mit den Fördermitteln mit neuen Modulen und Lernorten fortgesetzt werden. Geplant sind Exkursionen zum Geysir nach Andernach und dem dazugehörigen Museum, zum Naturkundemuseum Koenig und den Botanischen Gärten der Universität Bonn, zur Zooschule Neuwied und zur Waldökostation Koblenz am Remstecken. Die angebotenen Themen beziehen sich auf den jeweiligen Lernort und haben folgende Schwerpunkte: Entstehung und Wirkungsweise eines Geysirs, Folgen und Auswirkungen des Biodiversitätswandels, Pflanzenkunde und ihre Bedeutung für unser Leben, die Bedeutung des Zoos für Naturschutz und Biodiversität und die Folgen des Klimawandels für die heimischen Wälder und Gewässer.
Mittels praktischer Erfahrungen an verschiedenen Lernorten sollen die Teilnehmerinnen ein tieferes Verständnis für die Umwelt und ihre Zusammenhänge entwickeln. Neben den Besuchen der Lernorte, die durch Expert*innen und Referent*innen unterstützt und anschaulich durchgeführt werden, können die Teilnehmerinnen ihr erworbenes Wissen in interaktiven und zielgruppengerechten Workshops vertiefen.
Durch die Exkursionen und Gespräche mit den Mentorinnen, Expert*innen und Referent*innen lernen die Teilnehmerinnen zusätzlich sehr unterschiedliche Berufsbilder aus dem MINT- und BNE–Bereich kennen, zum Beispiel das der Biologin, der Biogeowissenschaftlerin oder der Geologin.
Schüler*innen forschen im Reallabor
Auch das regionale Projekt „MINT- gedacht - forschen im Reallabor“ der MINT-Didaktiken an der Universität Koblenz wurde im Rahmen des MINT-Gipfels ausgezeichnet.
Ziel des Projekts ist, Schüler*innen mit Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zusammenzubringen und gemeinsam zu fördern. Dazu organisieren die MINT-Didaktiken der Universität Koblenz Intensivveranstaltungen, in denen die Lernenden in interdisziplinären Teams an realen, umweltbezogenen Problemstellungen aus ihrer Lebenswelt arbeiten. Die Gruppen entwickeln gemeinsam innovative Lösungen aus der Perspektive der verschiedenen Fachdisziplinen, bauen Prototypen und stellen ihre Ergebnisse anschließend im Rahmen eines Kolloquiums zur Diskussion.
Die Reallabore finden dabei über einen längeren Zeitraum in Form mehrerer Veranstaltungen für die Lernenden statt. Geplant sind zwei Durchgänge für den Projektzeitraum mit der Perspektive einer Verstetigung. Dabei beinhalten die jeweiligen Durchgänge eine gemeinschaftliche Auftaktveranstaltung, eine Reihe von zum Teil individuellen Workshops und einen Abschluss mit Präsentation der Ergebnisse aller Schüler*innen Forschungsgruppen an der Universität Koblenz.
Darüber hinaus werden die einzelnen Gruppen bei ihrer Forschungsarbeit von studentischen Tutor*innen begleitet und in individuell vereinbarten Terminen in ihrer Arbeit unterstützt. In den Workshops wird es sowohl fachliche Inputs geben, die allgemein für alle Teams interessant sind, als auch spezielle Unterstützung in einzelnen Projekten, die sich aus dem jeweiligen Forschungsfokus ergeben. Außerdem werden Labor- bzw. Computerkapazitäten der Universität im Rahmen der Workshops den Teams für ihre Forschung zur Verfügung gestellt.
In jedem der beiden Durchgänge werden bis zu 30 Plätze für die MINT-Teams angeboten, die sich aus jeweils bis zu fünf Schüler*innen einer Schule zusammensetzen.
Bei der Ausschreibung und Ansprache potentieller Teilnehmender greift das Projektteam auf das bereits etablierte Netzwerk Campus-Schulen zu (https://www.uni-koblenz.de/de/zfl/vernetzung/netzwerk-campus-schulen).
Insgesamt vernetzen sich in den geförderten Programmen landesweit mittlerweile über 100 MINT-Akteure, die mit den geplanten Angeboten ca. 7.800 Kinder und Jugendliche in Rheinland-Pfalz erreichen. Damit leisten die geförderten MINT-Regionen und -Projekte einen wichtigen Beitrag für die Fachkräftesicherung und die dafür notwendige Berufs- und Studienorientierung durch die Umsetzung innovativer, regionaler Bildungsprogramme.
Dr. Birgit Förg Universität Koblenz Referat Kommunikation Universitätsstraße 1 56070 Koblenz
E-Mail: birgitfoerg@uni-koblenz.de
Weiteres Material zum Download Dokument: 2024-MINT-Gipfel.docx