Studie: Personalnotstand in Chefetagen deutscher Kliniken
München (ots)
Mehr als drei Viertel der Krankenhäuser in Deutschland haben Schwierigkeiten, ihre Managerpositionen zu besetzen. Am schlimmsten trifft es kleine Häuser mit bis zu 250 Betten und Kliniken privater Träger. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Klinikmanagement 2012", für die Rochus Mummert 100 Geschäftsführer, Verwaltungsleiter und Direktoren deutscher Kliniken befragt hat.
76 Prozent der Klinikchefs in Deutschland sagen, es sei "eher schwer" oder sogar "sehr schwer", geeignetes Personal für ihr Krankenhausmanagement zu finden. "Der Fachkräftemangel macht sich nicht nur unter Ärzten und beim Pflegepersonal bemerkbar", sagt Dr. med. Peter Windeck, Studienleiter und Partner der Personalberatung Rochus Mummert. "Es fehlen dringend kaufmännisch denkende Führungspersönlichkeiten, die die Strategien der Geschäftsführung eigenständig und unternehmerisch umsetzen und so den Klinikchef operativ entlasten."
In kleineren Kliniken mit bis zu 250 Betten und privaten Krankenhäusern ist die Lage besonders kritisch: In beiden Gruppen klagen jeweils 82 Prozent der Befragten über das Problem fehlender Führungskräfte. In Häusern öffentlicher Träger sind es 79 Prozent. Etwas weniger dramatisch scheint die Lage in Krankenhäusern freigemeinnütziger Träger zu sein. Doch auch hier geben 68 Prozent an, Probleme bei der Besetzung von leitenden Positionen zu haben.
Mehr als die Hälfte aller befragten Klinikverantwortlichen hatten in den vergangenen zwölf Monaten Stellen in der Chefetage zu vergeben. Dabei hatten die Häuser öffentlicher Träger die größten Schwierigkeiten, die Vakanzen zeitnah zu besetzen. 86 Prozent von ihnen gaben an, dass es bei mindestens einer Stelle länger als drei Monate gedauert habe.
"Gleichzeitig sehen wir, dass auch kaufmännischen Mitarbeitern der zweiten Führungsebene häufig Qualifikationen fehlen, was die Klinikleitung zusätzlich belastet", sagt Peter Windeck, Krankenhausexperte und Leiter des Bereichs Healthcare Consulting bei Rochus Mummert. "Die Gesundheitsbranche hat großen Nachholbedarf bei der Ausbildung von Führungskräften. Die Klinikchefs müssen begreifen, dass ihre Häuser wirtschaftliche Betriebe sind, in denen es auf die Managementqualitäten der Verantwortlichen ankommt. Die Kliniken müssen viel stärker auf langfristige Personalentwicklung setzen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft gewinnen und diese wertschöpfend einsetzen."
Hintergrundinformationen Die Studie "Klinikmanagement 2012 - Fokus Personal" stellt die Ergebnisse einer telefonischen Befragung unter Geschäftsführern in deutschen Krankenhäusern dar, die im Auftrag der Personalberatung Rochus Mummert in Kooperation mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde. Für die Studie wurden 100 Geschäftsführer, Verwaltungsleiter, Verwaltungsdirektoren und geschäftsführende Direktoren in deutschen Kliniken aller Größen und Trägerformen befragt. Erhebungszeitraum: August 2012. Über Rochus Mummert (www.rochusmummert.com) Dr. Rochus Mummert gründete vor nahezu 40 Jahren die heute unter der Dachmarke Rochus Mummert firmierende Unternehmensberatung, die sich der Gewinnung und Förderung von Managementelite verpflichtet hat. Seitdem wurden mehr als 35.000 Führungskräfte, Gesellschafter und Unternehmer beraten, mehrere tausend Topmanagement-Positionen erfolgreich besetzt und zahlreiche Management-Potenzial-Analysen sowie Management- und Gesellschafter-Beratungen durchgeführt. Die Erfahrung des Hauses erstreckt sich auf alle Wirtschaftszweige, Funktionen und Unternehmensgrößen - im Inland wie im Ausland, im mittelständischen Bereich wie auch in Konzernen. Durch die Ergebnisse der Arbeit hat sich Rochus Mummert in der Spitzengruppe der Branche etabliert.
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