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PM junge Welt: Yanis Varoufakis über das Versagen der EU, den neuen Kalten Krieg und die Herausbildung eines "Technofeudalismus"

Berlin (ots)

"Die Europäische Union versagt auf allen Ebenen", erklärt der griechische Ökonom und Politiker Yanis Varoufakis in einem ausführlichen Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung junge Welt (Wochenendausgabe 14./15.10.2023). Ein "Sozialismus für Banker" habe in der Finanzkrise 2008 in Verbindung mit Kürzungsmaßnahmen zu einem effektiven Rückgang von Investitionen, zu Ungleichheit und Spannungen geführt. "Das Abwürgen der griechischen Regierung unter Alexis Tsipras im Jahr 2015 und die Auferlegung des Troika-Mantels bedeuteten, den letzten Atemzug einer progressiven Revolte gegen all das zu ersticken", so der frühere Finanzminister unter Tsipras und Gründer der paneuropäische Partei Democracy in Europe Movement 2025 (DiEM 25). Dadurch seien die Faschisten zur einzigen Kraft geworden, die Wut und Zorn der Bevölkerung repräsentieren und zum Ausdruck bringen konnten.

"Das Geschäftsmodell Deutschland ist kaputt" , konstatiert Varoufakis weiter. "Früher verließ sich die BRD auf billiges Erdgas, niedrige Löhne und chinesische Märkte. Das alles ist durch den Krieg in der Ukraine, den neuen Kalten Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und China und natürlich die Inflation, die die Löhne in die Höhe treibt, weg." Varoufakis kommt zu dem Schluss: "Die EU wird zum größten Patienten der Welt, einem Kontinent, der auf der Intensivstation am Tropf liegt." Im Ukraine-Krieg werde die EU durch die NATO ersetzt, so Varoufakis, der fordert: "Wir müssen den Krieg in der Ukraine und den neuen Kalten Krieg beenden."

Weiter geht Varoufakis im jW-Gespräch auf seine These ein, dass sich der Kapitalismus durch Cloud-Kapital zu einem "Technofeudalismus" gewandelt habe. "Diejenigen, denen es gehört, agieren wie Feudalherren, können unser Verhalten ändern und uns Renten aus der Tasche ziehen" , so Varoufakis über Amazon & Co.

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