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PwC Deutschland

Energieversorger: Finanzkommunikation erfüllt nicht die Erwartungen der Kapitalmärkte

Frankfurt am Main (ots)

Studie von PwC: Sehr große Diskrepanz
zwischen Unternehmen, Investoren und Analysten bei der Auswahl der
Kriterien für die Unternehmensbewertung / Traditionelles
Berichtswesen reicht nicht aus / Veränderte Informationspolitik für
bessere Bewertung nötig
70 Prozent der Führungskräfte  von Energieversorgern weltweit
halten ihre Unternehmen derzeit im Aktienmarkt für unterbewertet - in
den USA sind dies sogar 93 Prozent. Eine deutliche Mehrheit von 69
Prozent der Führungskräfte aus diesen Unternehmen ist der Meinung,
besonders proaktiv und intensiv mit Investoren und Analysten zu
kommunizieren. Diese Ansicht teilen jedoch nur vier Prozent der
Investoren und Analysten. 83 Prozent der Investoren bezeichnen die
Art und Weise der Finanzkommunikation von Energieversorgern als
einseitig und reaktiv - sie wünschen sich einen aktiveren Dialog und
mehr Initiative von Unternehmensseite.  Denn die überwiegende
Mehrheit (90 Prozent) der Investoren geht davon aus, dass eine mehr
auf die wirklichen Bedürfnisse des Kapitalmarkts abgestimmte
Informationspolitik zu mehr Langzeitinvestitionen führen würde.
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Studie
Competing for Capital - Recognising Utilities' Worth von PwC. Das
MORI Institut befragte zwischen Oktober 2001 und März 2002 im Auftrag
von PwC 36 Führungskräfte von Energieversorgungsunternehmen (Chief
Financial Officers und Leiter Investor Relations) in Europa, Nord-
und Südamerika sowie Australien zur Bewertung ihrer Unternehmen und
zur Kommunikation mit den Kapitalmärkten. Die Marktkapitalisierung
der analysierten Unternehmen liegt insgesamt bei mehr als 230
Milliarden US-Dollar (250 Milliarden Euro).
Für die Studie wurden Unternehmen mit Aktivitäten in
Energieerzeugung, Energieverteilung und -vertrieb, Handel, Netzen und
energiebezogenen Dienstleistungen befragt. Außerdem äußerten 51
institutionelle Investoren und 26 sell-side Analysten führender
Investmentbanken aus Europa und den USA ihre Meinung zur Bewertung
und Kommunikation der Unternehmen.
Die traditionelle Berichterstattung reicht nicht aus
Mit Hilfe des von PwC entwickelten ValueReportingTM Systems wurden
branchenspezifische Indikatoren für die Unternehmensbewertung durch
die Kapitalmärkte und die Unternehmen identifiziert. ValueReportingTM
basiert auf einem Grundmodell von Informationen zu Märkten,
Strategie, wertorientiertem Management und Wertebasis. In diesem
Rahmen haben Investoren und Analysten 37 für sie relevante Faktoren
genannt - nur über wenige davon fühlen sie sich von den
Energieversorgern tatsächlich informiert. Die Wichtigkeit von
Informationen zu Unternehmensstrategie, Marktsituation und -position
wird nach Meinung der Investoren und Analysten von den Unternehmen
unterschätzt und deshalb nicht ausreichend kommuniziert.
Etwa die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, zu wenig über die
Qualität des Managements, über Risikomanagement-Prozesse, die
Wettbewerber, Mitarbeiter und Kunden informiert zu sein. Größeres
Interesse als von Unternehmensseite aus erwartet besteht auch an
Sozial- und Umweltberichten bis hin zu Sustainability Reports.
"Investoren erwarten Informationen, die über die klassischen
Kennzahlen hinausgehen. Die Unternehmen werden weiter über ihre
Bewertung enttäuscht sein, wenn sie dies nicht aufgreifen und die
Prioritäten der Kapitalgeber in einem freien, liberalisierten
Energiemarkt umfassend berücksichtigen", sagt Manfred Wiegand,
Partner und Utility Leader Deutschland bei PwC in Düsseldorf.
Diskrepanz bei Energieversorgern größer als in anderen Industrien
Untersuchungen von PwC in weiteren Branchen wie zum Beispiel
Chemie, Telekommunikation und Konsumgüter ergaben, dass die
Diskrepanz zwischen der Bewertung der Unternehmen durch das eigene
Management einerseits und durch die Akteure der Kapitalmärkte
andererseits nirgendwo so groß ist, wie bei den Energieversorgern.
"Die Versorgungsunternehmen riskieren deshalb im Wettbewerb mit
anderen Branchen um Kapital Kostennachteile und Unterbewertungen
hinnehmen zu müssen und damit längerfristig für feindliche Übernahmen
anfälliger zu werden", so Manfred Wiegand, PwC.
Veränderte Informationspolitik zahlt sich aus
Dabei würde der Kapitalmarkt Energieversorgungsunternehmen für
eine bessere Informationspolitik belohnen. Darin stimmen Unternehmen
und Investoren überein. 90 Prozent der institutionellen Investoren
sind der Ansicht, dass sich eine auf die Bedürfnisse des
Kapitalmarkts abgestimmte Information positiv auf alle Bereiche
auswirkt: eine höhere Glaubwürdigkeit des Managements, mehr
Langzeitinvestitionen, geringere Volatilität der Aktienkurse und eine
bessere Unternehmensbewertung. 75 Prozent der Befragten halten auch
eine Reduzierung der Kapitalkosten für wahrscheinlich.
Neue Kommunikationsstrategien sind gefragt
Die widersprüchlichen Einschätzungen von Unternehmen und
Investoren zur Unternehmensbewertung setzen sich in Bezug auf das
Kommunikationsverhalten der Versorgungsunternehmen fort. 83 Prozent
der Investoren bezeichnen den Dialog der Unternehmen als eine
Einbahnstraße und einen reaktiven Prozess. 17 Prozent der
Energieversorgungsunternehmen teilen diese Ansicht. Außerdem wünschen
sich Investoren und Analysten zusätzliche Formen der Kommunikation,
wie zum Beispiel Roadshows, Geschäftsberichte auch in elektronischer
Form und mehr Zugriff auf Informationen auf der Website der
Unternehmen.
Die Qualität der Informationen muss stimmen
Die Kapitalmärkte benötigen qualitativ hochwertige Kennzahlen und
Informationen. Doch Energieversorgungsunternehmen stehen heute vor
der Schwierigkeit, in sich schnell ändernden Märkten interne Systeme
und Maßnahmen zur Anpassung an den freien Wettbewerb entwickeln zu
müssen. Gleichzeitig haben sie über immer mehr Bereiche ihres
Kerngeschäftes zu berichten und dabei gegebenenfalls noch ihr
Verhältnis zur Regulierungsbehörde zu beachten. Aufgrund dieser
Situation halten die befragten Manager die Qualität der Daten und
damit ihr Wertpotential noch für steigerungsfähig.
"Die Energieversorgungsunternehmen müssen ein besseres Verständnis
für die Bedürfnisse der Investoren entwickeln und eine größere
Bandbreite aussagekräftiger und handhabbarer Kennzahlen und
Informationen ausarbeiten, die deutlich über finanzielle Kriterien
hinausgehen. Nach Enron ist eine umfassende Berichterstattung noch
wichtiger geworden," betont Franz Wagner, Energy Leader Deutschland
bei PwC in München.
Die Studie Competing for Capital - Recognising Utilities' Worth
können Sie unter www.pwcglobal.com/competingforcapital kostenfrei
anfordern.
Für die Redaktion:
PricewaterhouseCoopers ist in Deutschland mit einem Umsatz von
rund 1,4 Milliarden Euro eines der marktführenden integrierten
Dienstleistungsunternehmen im Bereich Beratung und Prüfung. Rund
11.000 Mitarbeiter arbeiten an 39 Standorten in Deutschland für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. Die breite
Palette der Dienstleistungen umfasst die Wirtschaftsprüfung, die
Steuerberatung, die Unternehmens- und Corporate Finance- sowie die
Human Resource-Beratung.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Franz Wagner
PricewaterhouseCoopers
Energy Leader Germany
Tel.: 0711 / 25034 - 5231
Fax: 0711 / 25034 - 5241
E-mail:  franz.wagner@de.pwcglobal.com
Manfred Wiegand
PricewaterhouseCoopers
Utilities Leader Germany
Tel.: 0211 / 981 - 2812
Fax: 0211/ 981 - 1371
E-mail:  manfred.wiegand@de.pwcglobal.com
Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers
Konzernkommunikation / Presse 
Tel: 069 / 9585 - 1669
Fax: 069 / 9585 - 3331
E-mail:  nicole.susann.roschker@de.pwcglobal.com

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