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PwC Deutschland

Top 300 börsennotierte Unternehmen 1996 - 2006: Über 200 nach hinten durchgereicht

Frankfurt (ots)

PwC-Studie vergleicht "Top 300" der deutschen börsennotierten
   Unternehmen von 1996 und 2006 / Nur jede dritte AG kann sich in 
   der Spitzengruppe halten / Mehr als 100 Unternehmen wurden  
   übernommen
Die börsennotierten Unternehmen in Deutschland haben in den
vergangenen zehn Jahren einen tief greifenden Wandlungsprozess
durchlaufen. Gut zwei Drittel der nach Marktkapitalisierung größten
300 Aktiengesellschaften von 1996 tauchen heute nicht mehr in der
Spitzengruppe auf, wie aus der Studie "Aufsteiger, Absteiger und
Aussteiger -  Die Top 300 der börsennotierten Unternehmen in
Deutschland" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht. Über 100 der Top 300 von
1996 verschwanden nach einer Übernahme oder Fusion mit einem größeren
Unternehmen vom Kurszettel. Bemerkenswert ist dabei der hohe Anteil
ausländischer Käufer: "Grenzüberschreitende Unternehmenstransaktionen
sind mittlerweile an der Tagesordnung. Von der 'Deutschland AG' kann
längst keine Rede mehr sein", kommentieren die Autoren der Studie,
Dr. Derik Evertz und Dr. Joachim Englert, Partner bei PwC im Bereich
Advisory.
Die Studie zeigt zudem, dass große Unternehmen im Markt
tendenziell länger bestehen als kleinere. So zählten immerhin knapp
die Hälfte der 100 größten Unternehmen von 2006  bereits 1996 zur
Gruppe der Top 100. Demgegenüber konnten sich nur 15 Prozent der
kleinen und mittelgroßen Aktiengesellschaften in der Gruppe der 200
beziehungsweise 300 größten Unternehmen halten. Auf der anderen Seite
sind Unternehmen der Top 100 deutlich häufiger Übernahmeziel als
kleinere Aktiengesellschaften. Weitere wesentliche Einflussfaktoren
für Änderungen der Top 300 sind branchenspezifische
Konzentrationsprozesse und Strukturbrüche, denen sich einzelne
Unternehmen unabhängig von ihrer Größe kaum entziehen können.
Für die Studie hat PwC die 300 nach Marktkapitalisierung größten
börsennotierten Unternehmen (Top 300) im Abstand von zehn Jahren
analysiert. Der kumulierte Marktwert der Top-300-Unternehmen
entspricht über 95 Prozent des Marktwertes aller in Deutschland
gelisteten Aktiengesellschaften.
Großunternehmen sind häufiger Übernahmeziel
Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Unternehmen, die noch vor
zehn Jahren zu den Top 300 gehörten, sind bis 2006 aufgekauft oder
mit einer größeren Gesellschaft verschmolzen worden. Dabei sind
Großunternehmen aus den Top 100 deutlich häufiger betroffen (42
Prozent) als mittelgroße (33 Prozent) und kleinere Unternehmen (34
Prozent). Bei 17 Prozent aller Unternehmen traten deutsche
börsennotierte Gesellschaften als Käufer auf. Unter den 100 größten
Unternehmen waren deutsch-deutsche Verbindungen, wie beispielsweise
die Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz, mit einem Anteil
von 26 Prozent jedoch überdurchschnittlich häufig vertreten.
Jedes neunte Unternehmen mit ausländischem Besitzer
Knapp jedes neunte (11 Prozent) Unternehmen der Top 300 von 1996
hatte zehn Jahre später einen ausländischen Eigentümer. Vor allem bei
kleineren deutschen Gesellschaften ist der Anteil von Käufern aus dem
Ausland hoch (17 Prozent). Dabei interessieren sich Ausländer
besonders für Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagebau. An
deutsche börsennotierte Gesellschaften gingen demgegenüber nur sieben
Prozent der Unternehmen unterhalb der Top 100. "Offenbar steht bei
Übernahmen durch deutsche Gesellschaften das Ziel im Vordergrund,
durch Skaleneffekte Wettbewerbsvorteile zu erreichen. Ausländische
Unternehmen wollen demgegenüber mit Zukäufen eher ihre bestehende
Produktpalette und technologische Basis erweitern und neue
Absatzmärkte erschließen", so Evertz.
Insolvenz trifft vor allem Kleine
Nach einer Insolvenz stiegen neun Prozent aller Unternehmen aus
der früheren Top 300 ab. "Obwohl mit der Insolvenzordnung von 1999
auch das Insolvenzplanverfahren eingeführt wurde, endet die Insolvenz
in der Regel noch immer in der Zerschlagung des betroffenen
Unternehmens", betont Englert. Dabei sinkt das Risiko für eine
Zahlungsunfähigkeit mit steigender Unternehmensgröße: Nur eine der
100 größten börsennotierten Aktiengesellschaften von 1996, der
Baukonzern Philipp Holzmann, musste Insolvenz anmelden und verschwand
anschließend vom Kurszettel. Dem stehen neun Insolvenzen mittelgroßer
und 17 Insolvenzen kleiner Unternehmen gegenüber.
Branchenkrisen schlagen auf Marktkapitalisierung durch
Weitere 14 Prozent der größten Unternehmen von 1996 sind zwar noch
immer börsennotiert, aber wegen Einbußen bei der Marktkapitalisierung
aus der Spitzengruppe abgestiegen. "Ausschlaggebend für die
schwächere Bewertung einzelner Unternehmen am Kapitalmarkt ist häufig
eine skeptische Haltung der Anleger gegenüber der gesamten Branche",
so Evertz. Ein besonders auffälliges Beispiel hierfür ist die
Bauindustrie, die nach dem Wiedervereinigungsboom der 90er Jahre  in
eine tiefe Krise geriet. Gerade Unternehmen aus der Bau- und
Bauzuliefererindustrie fielen zwischen 1996 und 2006 aus der Liste
der Top 300 heraus, wie beispielsweise die Deutsche Steinzeug, Kampa
oder Sto. Auch Restrukturierungen oder die Abtrennung von
Geschäftsbereichen können sich negativ auf die Marktkapitalisierung
auswirken. In diesen Fällen ist der Abstieg aus der Top 300 nicht
unbedingt ein Indiz für eine Verschlechterung der wirtschaftlichen
Lage des Unternehmens.
Fazit: Keine Kontinuität ohne Veränderungen
Nur jedes dritte Unternehmen hat sich über den Zeitraum von zehn
Jahren in der Gruppe der Top 300 gehalten. Allerdings sind auch diese
Unternehmen nicht unverändert geblieben, sondern haben sich im
Gegenteil den veränderten Markt- und Wettbewerbsbedingungen schneller
angepasst als die "Absteiger". Das gilt insbesondere für die großen
Maschinen- und Anlagenbauer, Pharmaunternehmen und
Finanzdienstleister.
Bemerkenswert ist zudem, dass es zwischen 1996 und 2006 innerhalb
der Top 300 erhebliche Verschiebungen gab. Klaren Aufsteigern wie
Continental, Porsche oder Puma, die sich in der Rangliste um mehr als
20 Plätze nach oben gearbeitet haben, stehen ebenso deutliche
Verlierer gegenüber (beispielsweise SGL Carbon oder Varta). "Durch
organisches Wachstum ist der Aufstieg in eine neue Größenklasse,
beispielsweise von den Top 200 in die Top 100, offenbar allenfalls
langfristig zu schaffen. Zwischen 1996 und 2006 hat jedenfalls kein
Unternehmen diesen Sprung ohne Übernahme oder eine vergleichbare
Transaktion geschafft", betont Englert.
Die Studie können Sie bestellen bei:  karin.stephan@de.pwc.com
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,1 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Derik Evertz
PricewaterhouseCoopers AG PWG
Advisory
Tel.: (069) 9585 - 55 48
E-Mail:  derik.evertz@de.pwc.com
Joachim Englert
PricewaterhouseCoopers AG PWG
Advisory
Tel.: (069) 9585 - 57 67
E-Mail:  joachim.englert@de.pwc.com
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG PWG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 9585 - 54 35
E-Mail:  karim.schaefer@de.pwc.com

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