Vertrauen in die Organspende zurückgewinnen - AOK setzt auf Transparenz und kreative Publikumsaktionen
Berlin (ots)
Die in den vergangenen Monaten aufgedeckten Manipulationen bei der Vergabe von Spenderorganen in verschiedenen Kliniken haben die Bevölkerung sehr verunsichert. Die Spenderzahlen gehen seit den Ereignissen stark zurück. Alle Beteiligten bekommen nun zu spüren, wie schwer es ist, das Vertrauen der Menschen in die Transplantationsmedizin zurückzugewinnen. "Das wird nur gelingen, wenn die vorhandenen Strukturen der Organspende in den Kliniken konsequent überprüft und größtmögliche Transparenz geschaffen werden", so Jürgen Graalmann, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, am Freitag (31. Mai) zum Tag der Organspende am 1. Juni.
Graalmann begrüßt die jüngst eingeleiteten Maßnahmen zur Konzentration von Leber-Transplantationszentren in Bayern. "Wir müssen dahin kommen, dass für alle Organe den Bundesländern Transplantationszentren zur Verfügung stehen, die über das notwendige Knowhow und die spezielle Erfahrung verfügen, um diese großen Operationen in der notwendigen Qualität garantieren zu können. Das sind wir den Spender und den Empfängern schuldig." Auch sei es richtig, Mediziner, die sich nicht an die Regeln der Organvergabe halten und Patienten bei der Vergabe bevorzugen, künftig strafrechtlich zu belangen.
Zum Stand der Dinge bei der Informationskampagne in Sachen Organspende, die der Gesetzgeber den Kassen mit dem Transplantationsgesetz Ende vergangenen Jahres aufgegeben hat, sagte der Chef des AOK-Bundesverbandes: "Wir sind auf einem guten Weg. Mehr als die Hälfte unserer rund 24 Millionen Versicherten hat bereits von uns zu den Fragen rund um das Spenden von Organen Post bekommen. Wir haben Infotelefone geschaltet und im Internet bieten wir für alle eine eigens entwickelte Entscheidungshilfe an, die dabei hilft, eine eigene Haltung zu diesem sensiblen Thema einzunehmen."
Zum Tag der Organspende am 1. Juni 2013 setzt die AOK in diesem Jahr auf publikumswirksame Aktionen. "Wer gegen Zweifel und Ängste der Menschen etwas Positives setzen will, um wieder Gehör zu finden", sagte der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, "der muss trotz des ernsten Themas kreative Wege gehen." Es gehe darum, umfassend zu informieren und so die Menschen in die Lage zu versetzen, sich für oder gegen das Spenden zu entscheiden.
In Hessen wird die AOK mit einem "großen Gelben", einem amerikanischen Schulbus, in sieben Städten um die Aufmerksamkeit für die auf ein Organ wartenden Kranken werben. Dazu werden transplantierte Menschen den Besuchern vor Ort von ihren Erfahrungen berichten.
Die AOK Rheinland/Hamburg schickt die Fußball-Legende Rudi Völler als Botschafter für Organspende ins Rennen, um die Spenderzahlen wieder nach oben zu bringen. Zusammen mit dem 90-fachen Ex-Nationalspieler wird sich die Gesundheitskasse an der zentralen Veranstaltung zum Tag der Organspende der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA), der Deutschen Gesellschaft für Organspende (DSO) und anderer Organisationen in Essen beteiligen und um Spender werben.
Auch die AOK Nordost setzt auf Fußball und Neue Medien. Über die Kanäle von Social Media wird die Gesundheitskasse zusammen mit Hertha BSC alles, was man zum Ausfüllen eines Organspendeausweises wissen muss, für sportbegeisterte Menschen präsentieren.
Ganz im Süden Deutschlands kommt bei der AOK Bayern der Ballon zum Großeinsatz. 10.000 bunte Luftballons sollen in verschiedenen Städten aufsteigen und die Menschen daran erinnern, dass jeder selbst und unerwartet in die Lage kommen kann, ein Organ zu brauchen. Diese Luftballon-Aktion ist verbunden mit einem Wettbewerb für die Besucher der Infostände, bei dem die Interessierten eine einzigartige Ballonfahrt gewinnen können. Dazu wird die bayerische Gesundheitskasse in verschiedenen Regionen einen riesigen grünen Heißluft-Ballon aufsteigen lassen.
Die Entscheidungshilfe der AOK zur Organspende finden Sie unter folgendem Link: www.aok.de/bundesweit/gesundheit/organspende-startseite-189245.php
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