AOK zur Kritik am Disease-Management: Qualität wird sich durchsetzen
Bonn (ots)
"Die AOK ist zuversichtlich, dass das Bundesgesundheitsministerium in der zum 1. Juli zu erwartenden Rechtsverordnung praktikable Datenschutzregelungen festlegen wird, die sowohl die berechtigten Datenschutzinteressen der Patienten berücksichtigen wie auch das Interesse der chronisch Kranken an einer wirksamen Verbesserung ihrer Behandlung."
Dies erklärte Dr. Rolf Hoberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, heute zur Kritik der KBV an den Disease-Management-Programmen (DMP) der Bundesregierung für chronisch Kranke.
Schnell werde es dann zur praktischen Umsetzung der Programme kommen, denn viele Ärztegruppen und Kassenärztliche Vereinigungen seien dringend daran interessiert, entsprechende Verträge mit den Kassen abzuschließen. Qualität werde sich gegen die vorgeschobene Kritik durchsetzen.
Hoberg bedauerte, dass trotz großer Kompromissbereitschaft der Kassen bei einem Spitzengespräch von Kassen und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) im BMG am gestrigen Abend kein für die Patienten hilfreiches Ergebnis erzielt werden konnte.
Leider fördere die KBV mit dieser Haltung den Verdacht, so Hoberg, dass die KBV nicht alles tun wolle, um die defizitäre Behandlung chronisch Kranker schnellstens zu verbessern. Die KBV negiere auch den konsequenten Einsatz der Kassen für den Datenschutz der Patienten durch informelle Selbstbestimmung. Priorität habe für die KBV offenbar allein deren Verbandsinteresse, durch konsequente Verheimlichung von Behandlungsergebnissen gegenüber den Krankenkassen jegliche Erfolgskontrolle der ärztlichen Behandlung von chronisch Kranken zu verhindern.
Da die KBV aber offenbar befürchte, ihre fadenscheinige Sorge um den Datenschutz könne als bloß vorgeschoben erkannt werden, greife die KBV nun auch die Berücksichtigung der Kosten von in DMP-Programmen behandelten Patienten im Risikostrukturausgleich (RSA) an. Hoberg dazu: "Ohne Berücksichtigung im RSA kann keine große Kasse mit Millionen von Diabetikern die neuen Programme bezahlen."
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