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Bundesärztekammer

Montgomery: Bundesregierung muss Marathondienste verhindern

Berlin (ots)

"Bereitschaftsdienst ist Arbeitszeit - dieser
Grundsatz der EU-Arbeitszeitrichtlinie darf nicht wieder ausgehebelt 
werden. Deshalb erwarten wir, dass sich der neue 
Bundesarbeitsminister Olaf Scholz morgen im EU-Ministerrat klar zur 
Patientensicherheit bekennt und gegen eine Aufweichung des 
Arbeitsschutzes der Ärztinnen und Ärzte wendet", erklärte heute der 
Vizepräsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery. 
Deutschland dürfe auf keinem Fall dem portugiesischen 
Kompromissvorschlag zustimmen, der Ausnahmeregelungen ("opt out") in 
der Richtlinie schaffe. Dadurch würden durchschnittliche 
Arbeitszeiten von bis zu 60 Stunden in der Woche möglich. "Wenn dann 
auch noch inaktive Zeiten des Bereitschaftsdienstes nicht mehr der 
Arbeitszeit zugerechnet werden, sind bald wieder Marathondienste von 
100 Stunden in der Woche die Regel. Dieses Horrorszenario muss die 
Bundesregierung verhindern", forderte Montgomery.
Eine Aufweichung der Arbeitszeitrichtlinie würde die 
Unzufriedenheit unter den jungen Ärztinnen und Ärzten verstärken. 
Eine noch größere Zahl dieser Ärzte würde direkt ins Ausland 
abwandern. Versorgungsprobleme mit unbesetzten Stellen im Krankenhaus
und Arztmangel durch später fehlende Fachärzte wären vorprogrammiert.
"Wer an dieser Stelle einer Aufweichung des Arbeitsschutzes bei 
Ärztinnen und Ärzten zustimmt, gefährdet Patienten an Leib und 
Leben", so Montgomery.

Pressekontakt:

Pressestelle der deutschen Ärzteschaft, Tel. (030) 400456-700

Original-Content von: Bundesärztekammer, übermittelt durch news aktuell

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