Dem deutschen Gesundheitswesen gehen die Ärzte aus
Rostock (ots)
Die deutsche Ärzteschaft hat gravierende Nachwuchsprobleme. Daraus entstehen schon jetzt bundesweit Versorgungsengpässe vor allem in der Allgemeinmedizin, aber auch in anderen Fachbereichen, wie es in einem Beschluss auf dem 105. Deutschen Ärztetag am Mittwoch in Rostock hieß. Durch überbordende Reglementierung und Bürokratisierung sowie Arbeitsüberlastung sei der Arztberuf in Klink und Praxis zunehmend unattraktiv geworden. So brechen 30 bis 40 Prozent der Medizinstudenten das Studium ab oder wechseln in einen anderen Studiengang. Eine etwa gleich große Zahl von Absolventen suche sich alternative Berufsfelder.
Die Zahl der Allgemeinmediziner und Praktischen Ärzte habe in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen. In den neuen Bundesländern werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren etwa 40 Prozent Hausärzte die Altersgrenze erreichen und somit ausscheiden. Vor allem im ländlichen Raum wirke sich der Ärztemangel schon jetzt aus und greife auf Ballungsgebiete über.
Der Deutsche Ärztetag forderte deshalb eine konzertierte Aktion von ärztlicher Selbstverwaltung, Politik und Krankenkassen, um die fatale Entwicklung zu stoppen. Deshalb solle die novellierte Approbationsordnung mit praxisnahem Medizinstudium in allen Bundesländern umgesetzt werden. Auch müsse die Weiterbildung zum Facharzt durch Bereitstellung notwendiger Mittel verbessert werden.
Ferner bestand der Ärztetag darauf, dass der Bereitschaftsdienst im Krankenhaus als volle Arbeitszeit anerkannt werde. Dies entspreche dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom Oktober 2000. Überstunden müssten reduziert, bislang unbezahlte Überstunden angemessen vergütet und die Ost-West-Finanzierungslücke
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